Alte Küchen komplett mit Kreidefarbe streichen

Alte Küchen müssen nicht aufwendig renoviert und rausgerissen werden. Mit Kreidefarbe gelingt eine einfache und stilvolle Erneuerung für Fronten und Böden. Erfahren Sie hier mehr!

Die Küche ist das Herzstück der meisten Haushalte, ein Raum, der Funktionalität und Gemütlichkeit vereint. Oft sind jedoch Küchenmöbel und Böden in die Jahre gekommen und wirken abgenutzt oder unmodern. Anstatt eine aufwendige Renovierung durchzuführen, bietet Kreidefarbe heute eine einfache, kostengünstige und zugleich ästhetische Möglichkeit, der Küche neuen Glanz zu verleihen.

Warum Kreidefarbe?

Kreidefarbe erfreut sich seit einigen Jahren grosser Beliebtheit, vor allem im DIY-Bereich. Sie zeichnet sich durch ihre samtige, matte Oberfläche aus und verleiht Möbeln und Böden einen charmanten Vintage-Look. Das Beste daran: Kreidefarbe haftet auf fast allen Oberflächen, sodass sie ohne aufwendige Vorarbeiten wie Abschleifen oder Grundieren aufgetragen werden kann. Das macht sie besonders interessant für das Streichen von Küchenfronten und sogar Böden.

Aber das ist noch nicht alles: Kreidefarbe dünstet keine Chemikalien aus, ist also für Kinder und empfindliche Personen nicht nur zum Streichen, sondern auch zum jahrelang damit leben bestens geeignet.

Alte Küchenfronten mit Kreidefarbe streichen – Schritt für Schritt

Mit Kreidefarbe lassen sich altmodische oder einfach langweilige Küchenfronten in wenigen Schritten in ein wahres modisches Highlight verwandeln. Der Prozess ist denkbar einfach:

1. Vorbereitung: Entfernen Sie die Griffe von den Schranktüren und nehmen Sie, wenn möglich, die Schranktüren auch heraus. Reinigen Sie die Oberflächen gründlich. Fett und Schmutz können verhindern, dass die Farbe haftet.
2. Erster Anstrich: Tragen Sie die Kreidefarbe mit einem Pinsel oder einer Rolle gleichmässig auf. Die Farbe trocknet sehr schnell, sodass Sie in kürzester Zeit den zweiten Anstrich auftragen können. Profis empfehlen die Rolle, da man dann keine Pinselstriche sieht.
3. Zweiter Anstrich und Versiegelung: Nach dem Trocknen des ersten Anstrichs sollten Sie eine zweite Farbschicht auftragen, um ein gleichmässiges und deckendes Ergebnis zu erzielen. Abschliessend kann die Kreidefarbe mit einem Wachs oder Klarlack versiegelt werden, um die Oberfläche gegen Feuchtigkeit und Abnutzung zu schützen.

Die Vielseitigkeit der Kreidefarbe ermöglicht es, die Küchenfronten nach eigenem Geschmack zu gestalten. Von dezenten Pastelltönen bis hin zu kräftigen Farben – der Kreativität sind ganze einfach gar keine Grenzen gesetzt. Überlegen Sie sich vorab aber genau, wie das Endergebnis sein soll, denn auffällige Farben prägen den Raum ganz markant. Es kann gut sein, dass man eine Farbe nach kurzer Zeit nicht mehr mag.

Auch den Boden der Küche mit Kreidefarbe streichen?

Der Boden der Küche kann auch mit Kreidefarbe gestrichen werden! Viele verbinden Kreidefarbe in erster Linie mit Möbeln oder Wänden, doch sie eignet sich ebenso gut für Böden. Holzböden, Linoleum und sogar Fliesen können mit Kreidefarbe überstrichen werden. Es ist also absolut möglich, der gesamten Küche mit Kreidefarbe ein ganz neues Aussehen zu verleihen. Es wäre sogar möglich Küchenfronten und Böden in einer Farbe zu streichen. Dies ist eher unüblich, aber wer weiss, vielleicht wird das noch Trend! Jedenfalls können Sie sich mit Kreidefarbe wirklich alle Farbwünsche für eine Küche erfüllen, ohne grosse Summen auszugeben. Eine Küche ganz in Schwarz ist jetzt absolut möglich.

Auch ganz krasse Umgestaltungen von einer weissen Küche zu einer roten oder von einer dunklen zu einer hellen sind mit Kreidefarbe problemlos möglich. Selbst der pinke Mädchentraum wird so wie über Nacht wahr. Wer wirklich von einer barbierosa Küche träumt, greift zum Pinsel und holt sich dann noch glitzernde Schrankgriffe und Deko-Elemente.

Der beste Bodenbelag für Kreidefarbe

Obwohl Kreidefarbe auf den meisten Oberflächen haftet, eignet sich insbesondere Holz als idealer Untergrund. Hier ist der Schritt zu einer gleichmässig gestrichenen, glatten Oberfläche besonders einfach. Bei Fliesen sollten die Fugen gegebenenfalls separat behandelt werden, um ein einheitliches Ergebnis zu erzielen. Allgemein streicht man erst die Fugen vor und am Ende die Fliesen.

So gelingt das Bodenprojekt

1. Vorbereitung: Der Boden muss gründlich gereinigt und entfettet werden. Bei stark beschädigten Oberflächen ist es ratsam, Unebenheiten vorher zu schleifen.
2. Anstrich: Die erste Schicht Kreidefarbe kann direkt aufgetragen werden. Für eine besonders glatte und haltbare Oberfläche sollten mindestens zwei Schichten aufgetragen werden.
3. Versiegelung: Da Böden stark beansprucht werden, ist eine Versiegelung unverzichtbar. Ein robuster Klarlack sorgt dafür, dass der Boden strapazierfähig bleibt und lange Freude bereitet.

Vorteile von Kreidefarbe in der Küche

• Vielseitigkeit: Egal ob Holz, Laminat oder Fliesen – Kreidefarbe haftet auf nahezu jedem Material.
• Nachhaltigkeit: Anstatt alte Möbel oder Böden zu ersetzen, können Sie diese einfach mit Kreidefarbe aufwerten.
• Einfache Handhabung: Auch für unerfahrene Heimwerker ist die Anwendung unkompliziert und schnell.
• Gestalterische Freiheit: Ob Shabby-Chic, Landhausstil oder modern – Kreidefarbe lässt Raum für kreative Designs.

Küchenfronten und Böden mit Kreidefarbe zu streichen, ist eine einfache Möglichkeit, der Küche neuen Charme zu verleihen. Mit minimalem Aufwand lassen sich Oberflächen schnell auffrischen und individuell gestalten. Ganz gleich, ob Sie einen dezenten oder auffälligen Look bevorzugen, mit Kreidefarbe sind Ihren Gestaltungsideen keine Grenzen gesetzt.

Moderne Farb- und Stylingtipps für Küchen mit Kreidefarbe

1. Farbkombinationen für Fronten und Böden

• Helle Farben für ein luftiges Ambiente: Farben wie Cremeweiss, Pastellblau oder zartes Mint schaffen eine offene, freundliche Atmosphäre und lassen die Küche grösser wirken. Besonders in kleinen Küchen sind diese Farben ideal, um ein Gefühl von Weite und Licht zu erzeugen.
• Neutrale Töne für zeitlose Eleganz: Grautöne, Taupe oder Sandfarben passen zu fast jedem Einrichtungsstil. Diese Farben wirken modern und zurückhaltend, harmonieren gut mit Holz und Edelstahl und verleihen der Küche einen eleganten Look. Sie sind ausserdem weniger anfällig für sichtbaren Schmutz.
• Dunkle Farben für einen dramatischen Effekt: Dunkle Töne wie Schwarz, Anthrazit oder Dunkelblau liegen im Trend und verleihen der Küche ein edles, stilvolles Flair. Schwarz für die Küchenfronten kann in Kombination mit helleren Böden und hellen Wänden sehr chic wirken, da es einen starken Kontrast schafft. Besonders in Kombination mit goldenen oder kupferfarbenen Griffen wirkt Schwarz luxuriös. Ein dunkler Boden mit Kreidefarbe ist hingegen weniger zu empfehlen, da Kratzer und Staub schnell sichtbar werden könnten.

2. Gibt es auch schimmernde Kreidefarben?

Klassische Kreidefarbe hat ein mattes, samtiges Finish. Schimmernde Kreidefarben sind in der Regel nicht im ursprünglichen Sortiment enthalten, aber es gibt spezielle Metalleffekte, die Sie nach dem Streichen auftragen kannst. Dazu gehören Gold, Silber oder Kupfer, die der Oberfläche einen dezenten Glanz verleihen und für Highlights sorgen können, besonders bei Verzierungen oder Akzenten.

Wer sich ein bisschen auskennt mit Farben und mutig ist, kann den Farben aber durchaus Glanzpartikel beimischen. Dies sollte man aber lieber vorab ausprobieren auf einer Holzfläche, die man nicht benötigt.

3. Kreative Gestaltung mit Schablonen und Mustern

Kreidefarbe eignet sich hervorragend für zusätzliche Verzierungen wie:

• Schablonen: Mit Schablonen können Sie Muster oder Schriftzüge auf Fronten und Böden zaubern. Geometrische Formen, florale Motive oder sogar Kachelnmuster lassen sich einfach auftragen. Für Böden sind Schablonen ideal, um einzelne Bereiche aufzuwerten.
• Freihandmuster: Wenn Sie sich künstlerisch betätigen möchten, können Sie Ornamente oder eigene Muster freihändig auftragen. Besonders auf Schubladen oder den Seiten von Schränken lassen sich kreative Akzente setzen.
• Wachs und Patina: Um dem Finish mehr Tiefe zu verleihen, kannst du nach dem Streichen eine Wachsschicht auftragen. Wachs gibt es auch in verschiedenen Tönen, wie Dunkelwachs für einen antiken Effekt oder Weisswachs für einen weichen, verwitterten Look.

4. Was tun, wenn das Ergebnis nicht überzeugt?

Wenn das Ergebnis nicht wie gewünscht ausfällt, gibt es verschiedene Wege, um Korrekturen vorzunehmen:

• Leichtes Schleifen: Wenn Sie die Oberfläche zu uneben oder die Farbe zu dick aufgetragen haben, können Sie sie leicht anschleifen, um die Struktur zu glätten und dann erneut überstreichen. Kreidefarbe lässt sich gut überarbeiten.
• Überstreichen: Eine der grössten Stärken der Kreidefarbe ist, dass sie auf sich selbst haftet. Du kannst problemlos eine neue Farbschicht auftragen. Dunkle Farben lassen sich leicht durch helle ersetzen, und umgekehrt.
• Farbakzente ändern: Wenn Ihnen der gesamte Look zu viel ist, können Sie auch nur bestimmte Bereiche ändern. Zum Beispiel könnten Sie die Fronten in einem neutralen Farbton belassen und nur die Griffe oder Dekoelemente anpassen.

Kreidefarbe bietet wirklich viele Möglichkeiten zur Individualisierung, und Fehler lassen sich gut korrigieren. Anders als bei kompletten Renovierungen können Sie so den Look Ihrer Küche immer mal wieder verändern ohne viel Geld auszugeben. Ausserdem handeln Sie nachhaltig, wenn Sie eine noch gute Küchenfront nicht rausreissen lassen, sondern einfach nur die Optik verändern.

Titelbild: Pixel_Shot – shutterstock.com