Keller gestalten – verschiedene Ideen von einfach bis raffiniert
Keller werden von vielen Hausbesitzern und Hauskäufern total unterschätzt. Meist dienen sie nur als Abstellräume oder zum Werkeln und zum Wäschewaschen und Wäsche aufhängen. Doch viele Keller haben noch viel mehr Potential.
Wie man einen Keller schön gestalten kann, das können sich die wenigsten vorstellen, wenn sie gerade in einem dunklen, feuchten Raum stehen, der nie gross gestaltet wurde. Kellerräume sind aber sehr wertvoll. Sie erweitern oftmals sogar die Wohnfläche und werden komplett unterschätzt, denn heute gibt es zahlreiche Möglichkeiten Luft und Licht in den Keller zu bringen.
Lassen Sie den Keller nicht unverputzt und ungepflegt vor sich hin gammeln. Schon kleine Veränderungen haben eine grosse Wirkung.
Ein frischer Anstrich – der erste Schritt zur Aufwertung
Die einfachste und zugleich effektivste Methode, Ihrem Keller einen neuen Look zu verleihen, ist ein frischer Anstrich. Gerade ein einfacher weisser Anstrich kann Wunder wirken. Weisse Wände reflektieren das Licht, lassen den Raum dadurch heller, sauberer und freundlicher wirken – und das auch bei spärlichem Tageslicht oder künstlicher Beleuchtung. Ein klarer Pluspunkt in dunklen Kellerräumen.
Welche Farben eignen sich für den Keller?
Neben Weiss sind auch andere helle, freundliche Farbtöne ideal für den Keller. Dazu zählen:
– Pastelltöne wie Hellblau, Mint oder Rosé – sie bringen Leichtigkeit in den Raum.
– Sand- und Beigetöne – wirken warm und gemütlich, vor allem in Wohnkellern oder Hobbyräumen.
– Grautöne – modern und neutral, gut kombinierbar mit farbigen Akzenten.
– Kräftige Farben wie Petrol, Dunkelgrün oder Terrakotta sollten Sie eher sparsam und gezielt einsetzen, etwa an einer einzelnen Wand (Stichwort: Akzentwand). Und dann viel mit Beleuchtung arbeiten.
Wichtig: Verwenden Sie stets schimmelresistente Farben, speziell bei unbeheizten Kellerräumen oder hoher Luftfeuchtigkeit.
Böden im Keller – was ist möglich?
Ein weiterer grosser Hebel bei der Kellergestaltung ist der Boden. Auch hier reicht die Bandbreite von simpel bis elegant.
1. Versiegelung oder Betonfarbe
Die günstigste Variante: Den vorhandenen Betonboden reinigen und mit einer speziellen Bodenfarbe oder Versiegelung behandeln. Das wirkt ordentlich, ist pflegeleicht und besonders in Waschküchen oder Werkstätten völlig ausreichend.
Der Anstrich kann nach einigen Jahren unkompliziert wiederholt werden.
2. Fliesen im Keller
Fliesen sind eine klassische, robuste und pflegeleichte Lösung. Besonders Feinsteinzeugfliesen sind ideal, da sie unempfindlich gegen Feuchtigkeit sind. Sie eignen sich besonders gut für:
– Hobbyräume
– Partykeller
– Gästezimmer
– Saubere Lagerräume
Auch bei der Optik gibt es grosse Auswahl – von schlichten, hellen Fliesen bis hin zu Fliesen in Holzoptik für wohnliche Bereiche.
3. Vinyl oder Laminat
In trockenen, gut isolierten Kellern kann auch Vinylboden oder Laminat eine attraktive Alternative sein. Sie wirken wohnlich und warm – ideal für ein Heimkino, Gästezimmer oder Homeoffice im Keller. Wichtig: Achten Sie auch im Keller auf eine gute Trittschalldämmung und geeignete Unterlagen für den Untergrund.
Wände gestalten – mehr als nur Farbe
Neben dem Anstrich gibt es auch weitere Möglichkeiten, die Kellerwände optisch aufzuwerten:
– Holzverkleidungen oder Paneele: Schaffen eine wohnliche Atmosphäre, eignen sich gut für Partyräume oder Werkstätten.
– Dekorputz oder Strukturputz: Verleiht den Wänden Charakter und Tiefe.
– Akzentwände mit Backsteinoptik: Besonders beliebt in modernen Wohnkellern oder für einen rustikalen Look.
– Tapeten (nur in trockenen Kellern!): Mit Mustern, Fotodrucken oder grafischen Designs als echter Hingucker.
Weitere Ideen für die Kellergestaltung
Wenn Sie mehr Zeit und Budget investieren möchten, sind auch aufwendigere Projekte möglich:
– Ein Wellnessbereich mit Sauna oder Infrarotkabine
– Ein Fitnessraum mit rutschfestem Bodenbelag und Spiegelwand
– Ein Musik- oder Proberaum mit Akustikpaneelen
– Ein Heimkino mit abgedunkelten Wänden und bequemen Sesseln
– Ein Weinkeller mit stilvoller Regalwand und gedämmtem Licht
Ideen für einen Partykeller – feiern im eigenen Haus
Ein Partykeller ist der Klassiker unter den Kellerideen – und mit ein paar cleveren Tricks wird er zum Highlight für Freunde und Familie.
Einrichtung und Gestaltung
- Farben & Wände: Setzen Sie auf warme, dunklere Farben wie Bordeaux, Dunkelgrau oder Mitternachtsblau für eine gemütliche Atmosphäre. Eine Wand in Backsteinoptik oder mit Holzverkleidung sorgt für rustikalen Charme.
- Beleuchtung: Dimmbares Licht ist Pflicht. Kombinieren Sie indirekte LED-Beleuchtung mit stylischen Leuchten oder Lichterketten. Eine klassische Disco-Kugel oder LED-Spots bringen Partystimmung.
- Möbel: Eine Bar (fertig gekauft oder selbst gebaut), gemütliche Sitzbänke, Barhocker und vielleicht sogar ein kleiner Tanzbereich machen den Raum zum Treffpunkt.
- Akustik: Teppiche, Vorhänge oder spezielle Akustikpaneele helfen, den Schall zu dämpfen – besonders wichtig, wenn es mal lauter wird.
- Extras: Ein kleiner Kühlschrank, Musikanlage oder sogar ein Beamer für Karaoke oder Filme runden das Ganze ab.
Tipps:
Wer es flexibel mag, nutzt klappbare Tische und stapelbare Stühle – ideal, wenn der Raum auch mal anders genutzt werden soll. Spiegelwände sind immer eine klasse Idee. Nicht nur hinter der Bar, um die Bestückung mit Flaschen optisch zu verdoppeln, sondern auch im ganzen Raum.
Der Spiegel doppelt das Licht und die Lichteffekte. Spiegel sind nicht nur für den Partykeller und Fitnessraum im Keller super, sondern einfach überall da, wo man wohnliche Bereiche schaffen möchte. Spiegel öffnen jeden Raum und schaffen Leichtigkeit.
Ideen für einen Weinkeller – stilvoll lagern und geniessen
Ein Weinkeller ist nicht nur ein praktischer Ort zur Lagerung, sondern auch ein Rückzugsort für Geniesser – edel, ruhig und besonders.
Die Basics
- Raumklima: Ideal sind Temperaturen zwischen 10 und 14 °C und eine Luftfeuchtigkeit von etwa 60–70 %. Das bedeutet: gute Dämmung und eventuell ein Luftbefeuchter oder eine Klimasteuerung.
- Lagerung: Holzregale oder Metallgestelle zur Flaschenlagerung – liegend, dunkel und erschütterungsfrei. Für besondere Tropfen eignen sich Präsentationsregale oder eine stilvolle Vitrine.
Gestaltung
- Wände & Böden: Naturstein, Sichtbeton oder Holz schaffen ein authentisches Ambiente. Auch Ziegelwände oder mediterrane Farben wie Ocker und Siena passen perfekt.
- Beleuchtung: Warmes, zurückhaltendes Licht, idealerweise mit LED, da diese keine Wärme erzeugen. Spots in den Regalen setzen besondere Flaschen in Szene.
- Sitzgelegenheit: Ein kleiner Tisch mit zwei Sesseln oder eine rustikale Holzgarnitur laden zum Verweilen ein.
- Deko: Alte Weinkisten, Weinfässer, Korkensammlungen oder stilvolle Bilder mit Weinmotiven runden den Look ab.
Tipp:
Auch kleine Kellerabteile lassen sich zum Mini-Weinkeller umfunktionieren – mit einem guten Regalsystem und einer smarten Beleuchtung.
Gästebad oder Gästetoilette im Keller einbauen – was ist zu beachten?
Ein zusätzliches Gästebad oder eine Gästetoilette im Keller ist äusserst praktisch – besonders, wenn dort ein Hobbyraum, ein Gästezimmer oder ein Partykeller untergebracht ist.
Voraussetzungen & Planung
- Wasseranschlüsse und Abwasserleitung: Der wichtigste Punkt. Für eine Toilette brauchen Sie einen Anschluss an die Abwasserleitung – und zwar mit ausreichendem Gefälle. In vielen Kellern ist die Hauptabwasserleitung höher als der Toilettenstandort. In solchen Fällen brauchen Sie eine Hebeanlage, die das Abwasser zuverlässig nach oben pumpt.
- Lüftung: Besonders in Kellerräumen ist eine gute Belüftung Pflicht. Ein Fenster ist ideal, alternativ sorgt eine Lüftungsanlage mit Abluftsystem für frische Luft und verhindert Schimmel.
- Elektrik und Beleuchtung: Planen Sie ausreichend Steckdosen, am besten auch eine feuchtigkeitsgeschützte Deckenbeleuchtung oder indirekte LED-Lösungen für eine angenehme Atmosphäre.
- Raumhöhe und Isolierung: Achten Sie auf ausreichende Raumhöhe (mindestens 2,30 m sind komfortabel) und eine gute Dämmung, damit das Bad nicht auskühlt.
Wann geht es nicht (oder nur schwer)?
- Wenn kein Platz für die Abwasserleitung oder eine Hebeanlage vorhanden ist, kann ein Bad problematisch werden.
- Wenn die Raumhöhe sehr niedrig ist oder keine Lüftung möglich ist, empfiehlt sich eher eine Gäste-Toilette ohne Dusche.
- Bei feuchten Kellerwänden oder schlechter Isolierung sollte man vorher sanieren, bevor Wasseranschlüsse eingebaut werden.
Tipp:
Auch eine kleine Gästetoilette mit Waschbecken ist oft schon ein grosser Komfortgewinn – sie braucht wenig Platz, lässt sich leichter realisieren und erhöht den Wohnwert.
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