Professionelle Motive mit der Stickmaschine erstellen
VON Andrea Hauser Allgemein Haushaltsgeräte Heimwerker News
Wer gern und viel stickt, liegt mit einer Stickmaschine richtig. Die Maschine fertigt problemlos auch komplizierte Motive in gleichbleibender Qualität.
Die Dateien werden abhängig von der Art der Maschine über eine Stickkarte, per USB oder über WLAN an die Stickmaschine übertragen.
Arten von Stickmaschinen
Es gibt verschiedene Arten von Stickmaschinen, sodass die Auswahl für Einsteiger nicht immer einfach ist. Folgende Maschinen sind im Handel erhältlich:
• Einnadelstickmaschinen
• Mehrnadelstickmaschinen
• Näh- Stickmaschinen
Die Einnadelstickmaschine arbeitet mit nur einer Nadel und stickt mit einer Farbe. Wollen Sie die Farbe verändern, ist ein Garnwechsel erforderlich. Die Maschine arbeitet mit dem Kettenstich: Die Nadel wird stets neben der Ausstichstelle eingestochen und bildet eine Schlinge. Auf diese Weise entsteht nach und nach das gesamte Motiv. Es gibt verschiedene Modelle der Einnadelstickmaschine, die sich vor allem durch die Grösse der Stickfläche und die Anzahl der Stiche pro Minute unterscheiden.
Einige Maschinen verfügen über einen freien Arm, der eine ausgezeichnete Flexibilität bietet, sodass auch schwer erreichbare Stellen gut zu besticken sind. Auch das Quilten ist mit solchen Maschinen sehr gut möglich. Wenn Sie als Einsteiger mit dem Sticken anfangen möchten, ist eine Einnadelstickmaschine eine gute Wahl. Im Vergleich zu Mehrnadelstickmaschinen sind diese Modelle etwas günstiger.
Die Mehrnadelstickmaschine ist ein professionelles Modell, das mit bis zu 15 Nadeln arbeitet. Möglich ist also das Sticken mehrfarbiger Motive. Schauen Sie einmal bei goldkuss.ch nach dem passenden Stickmotiv. Hier erhalten Sie Motive in allen gängigen Formaten. Individuelle Anfertigungen eigener Motive sind möglich, dazu nehmen Sie am bestem Kontakt mit dem Shop auf.
Mehrnadelstickmaschinen schaffen bis zu 1’000 Stiche in der Minute und sehen aus wie Overlock Nähmaschinen. Auch das Sticken grösserer Bilder ist mit diesen Maschinen kein Problem.
Wenn Sie nicht nur gern sticken, sondern auch nähen, ist ein Kombigerät eine denkbare Alternative. Allerdings ist vor jedem Wechsel ein Umbau der Maschine notwendig. Ideal sind die Geräte für alle, die als Hobby gelegentlich Sticken oder Nähen.
Welche Stickmaschine ist passend für mich?
Es gibt zahlreiche Modelle, die Auswahl fällt daher vor allem für Anfänger nicht leicht. Wichtige Unterschiede gibt es vor allem bei der Grösse des Stickbereichs, der Art der Motivübertragung und natürlich auch bei den Kosten. Eine Hobbymaschine kostet bis zu 1‘000 CHF. Wer sich für ein professionelleres Modell entscheidet, muss bis zu 6’000 CHF rechnen. Letztlich kommt es auf das Modell und den Hersteller an. Oftmals sind gebrauchte Maschinen oder Vorführmodelle günstigere Alternativen.
Beim Kauf einer gebrauchten Maschine empfiehlt es sich, auf die Marke zu achten. Bei gängigen Modellen ist die Beschaffung von Ersatzteilen in der Regel kein Problem, handelt es sich um eine aussergewöhnlichere Maschine, ist es etwas schwieriger, Austauschteile zu kaufen. Bekannt ist vor allem die Schweizer Firma Bernina, die seit mehr als 100 Jahren tätig ist. Auch von Brother, Pfaff oder Singer gibt es zahlreiche bekannte Modelle. W6 ist ein Unternehmen, das sich auf die Herstellung von Stickmaschinen spezialisiert hat. Vom Einsteigermodell bis zum Profigerät gibt es zahlreiche verschiedene Maschinen in unterschiedlichen Preislagen. Husqvarna ist ein schwedischer Hersteller, der neben Rasenmähern und Schneidgeräten auch hochwertige Stickmaschinen vertreibt. Abgerundet wird das Angebot vom japanischen Unternehmen Janome, das ebenfalls verschiedene Näh- und Stickmaschinen herstellt.
Wie funktioniert das Sticken mit der Maschine?
Unabhängig vom jeweiligen Modell ist das Prinzip bei den Stickmaschinen ähnlich: Zunächst spannen Sie den Stoff, auf den das Motiv aufgestickt werden soll, in den Rahmen der Maschine. Wichtig ist zudem die Verwendung von Stickvlies zur Stabilisierung des Stoffs. Verwenden Sie nur ein Stück Stoff, wird es sich stets ein wenig verziehen und sie erhalten kein sauberes Ergebnis. Mit einem Vlies wird das Stickbild gleichmässig und Nadelbrüche werden verhindert. Verwenden Sie einen sehr rutschigen Stoff, empfiehlt sich zur Befestigung ein Sprühzeitkleber zum Fixieren. Es gibt verschiedene Arten von Vliesen, zum Ausreissen, zum Abschneiden, Aufbügeln oder auch selbstklebende Vliese. Welches Vlies Sie verwenden, ist von der Art des Stoffs, den Sie besticken möchten, abhängig. Nach dem erfolgreichen Stickvorgang wird das Vlies ganz einfach wieder vom Stoff gelöst.
Haben Sie Stoff und Vlies in die Stickmaschine eingespannt, entscheiden Sie sich für ein Motiv. Wie Sie das Bild an die Maschine übertragen, gibt Ihnen das Maschinenmodell vor. Nun fädeln Sie das Garn oder die Garne in die Maschine ein und legen los. Sticken Sie mit einer Einfadenmaschine, stoppt die Maschine, wenn eine andere Farbe einzulegen ist. Bei professionellen Maschinen mit mehreren Stichköpfen können zeitgleich mehrere Motive gestickt werden. Diese Modelle werden jedoch vorwiegend im gewerblichen Bereich eingesetzt.
Wie werden die Stickmotive an die Maschine übertragen?
Abhängig vom Modell erfolgt die Datenübertragung an die Stickmaschine. In der Regel erhalten Sie zusammen mit der Maschine einige einfache Dateien, sodass Sie nach dem Kauf direkt mit dem Sticken loslegen können. Zudem gibt es verschiedene Shops, in denen Sie Stickmuster kaufen können. Die Daten übertragen Sie per USB oder WLAN an Ihre Maschine. Mit einer entsprechenden Software können Sie aus Bildern oder Grafiken auch eigene Motive erstellen. Für den PC oder den Mac gibt es das Programm Embird, mit dem Sie eigenen Entwürfe erstellen. Das Übertragen in die Stickbilder wird auch als „Punchen“, bezeichnet. Der Begriff leitet sich aus dem Englischen für „Stanzen“ ab und stammt aus der Zeit, als für die Übertragung an die Stickmaschine noch Lochstreifen verwendet wurden.
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