Steinflächen im Garten schön erhalten – Tipps für Zierkiesel, Pflaster & Co
Steinflächen im Garten sehen nicht nur schön aus, sondern sind auch praktisch: Sie strukturieren Beete, schaffen pflegeleichte Wege oder moderne Akzente im Vorgarten. Ob als Kontrast zur Bepflanzung oder als bewusste Gestaltungselemente – Steine haben ihren festen Platz in der Gartengestaltung.
Doch damit sie dauerhaft schön bleiben, braucht es etwas Aufmerksamkeit und Pflege.
Wichtig: Wir sprechen hier nicht von Schottergärten, die absolut schädlich für unsere Umwelt und unser Klima sind! Jeder Garten sollte ausreichen Grün enthalten, Insekten und Vögeln Nahrung und Unterschlupf bieten.
Aber kleine abgegrenzte Steinflächen bereichern den Garten und machen die Pflege eines schönen Gartens leichter. Vorbilder sind die japanischen Ziergärten. Sie bilden zum Grün des Gartens einen tollen Kontrast und betonen jede Pflanze, die man in diese Flächen pflanzt.
Welche Steinflächen gibt es – und wofür sind sie gut?
Nicht jede Steinfläche ist gleich. Je nach Gartentyp und gewünschter Wirkung kommen unterschiedliche Materialien und Grössen der Steine zum Einsatz:
- Weisse Zierkiesel oder Marmorkiesel: Die kleinen, hellen Steine sorgen für mediterranes Flair, setzen dekorative Akzente in Beeten und passen gut zu modernen Gärten. Sie reflektieren das Licht und bringen helle Flächen auch in dunklere Gartenecken.
- Grosse Kieselsteine (z. B. Flusskiesel): Sie wirken natürlich, strukturieren Beete und bieten sich für naturnahe Gärten an. Besonders schön: Kombinationen mit Gräsern oder Steinfiguren.
- Grauer Schotter oder Basalt-Splitt: In Vorgärten oder auf Einfahrten beliebt – sie wirken clean und modern, benötigen aber ebenfalls Pflege. Man kann sie zur Abgrenzung eines Pools oder Whirlpools und zur Teichgestaltung verwenden.
- Flächen mit Rindenmulch: Auch wenn es sich nicht um Stein handelt, wird Rindenmulch oft als Alternative verwendet. Er unterdrückt Unkraut, speichert Feuchtigkeit und eignet sich gut für Beete oder Baumscheiben. Allerdings zersetzt sich Mulch mit der Zeit und muss regelmässig erneuert werden.
Solche kleinen, klar abgegrenzten Steinbereiche wirken ordnend, benötigen wenig Pflege im Vergleich zu Rasen oder Staudenrabatten – doch ganz ohne Pflege geht es halt leider auch nicht.
Warum vergrünen Steinflächen so schnell?
Wer kennt es nicht: Da hat man sich teuer eine schicke Steinfläche anlegen lassen oder die Einfahrt mit Schotter oder Kiesel statt Pflaster gestaltet und schon nach ca. 2 Jahren schiessen wild Pflanzen daraus hervor.
Auch der treueste Pflanzenfreund wird einsehen, dass die Steinfläche keinen Sinn mehr macht, wenn sie überwuchert wird. Irgendwann sieht es auch nicht mehr romantisch verwunschen aus, sondern die Steine verschwinden unter den Pflanzen.
Gerade die so schönen hellen Kiesel sehen nach dem ersten Jahr oft nicht mehr so frisch aus wie am Anfang. Laub, Erde und Samen landen von oben auf den Steinen, zersetzen sich mit der Zeit – und bilden so den perfekten Nährboden für Moos, Algen und Wildkräuter.
Auch Pflasterflächen vor der Tür leiden oft unter ähnlichen Problemen. Doch es gibt gute Möglichkeiten, diesen natürlichen Prozess aufzuhalten.
Tipps zur Pflege und Reinigung von Steinflächen im Garten
1. Vorbeugen: schon beim Anlegen richtig planen
Wer sich langfristig wenig Arbeit wünscht, sollte beim Anlegen auf ein hochwertiges Unkrautvlies unter den Steinen setzen. Es verhindert das Durchwachsen von Pflanzen aus dem Boden. Auch eine saubere Begrenzung der Fläche hilft: So wird vermieden, dass umliegende Erde oder Rasen in die Steinfläche einwandern.
Allerdings nützt das hochwertigste Vlies nichts dagegen, dass Erde und Laub von oben auf die Steine kommen und sich winzige Samen dort leicht ansiedeln können, daher ist Eigeninitiative gefragt.
2. Laub und Erde regelmässig entfernen
Vor allem im Herbst ist es wichtig, Blätter und organisches Material zügig zu entfernen – am besten mit einem Laubbläser oder einem weichen Besen. So können sich gar nicht erst Ablagerungen bilden, aus denen später Pflanzen wachsen.
Wer lockeren, sandigen Boden im Garten hat, muss auch öfters mal leicht über die Fläche kehren, mit dem eher weichen Besen.
3. Steine reinigen – so geht’s
Je nach Verschmutzungsgrad helfen:
- Abspritzen mit dem Gartenschlauch
- Einsatz eines Hochdruckreinigers mit Vorsicht – nicht zu nah und nicht auf höchster Stufe, um das Vlies nicht zu beschädigen
- Hausmittel wie Soda oder Schmierseife, verdünnt aufgesprüht und mit einer Bürste eingearbeitet
Bei sehr starker Verschmutzung lohnt es sich, die Steine alle paar Jahre auszutauschen oder gründlich zu reinigen: absammeln, sieben, mit Wasser abwaschen und wieder einfüllen.
4. Moos und Algen gezielt bekämpfen
Hier gilt: Chemie nur mit Bedacht einsetzen! Es gibt umweltfreundliche Moosentferner auf Basis von Essigsäure oder Kaliumsalzen, die biologisch abbaubar sind. Alternativ können auch Essigreiniger oder Natronlösungen helfen. Salz sollten Sie dagegen niemals einsetzen – es schadet dem Boden und ist vielerorts sogar verboten.
Pflasterflächen sauber und unkrautfrei halten
Nicht nur Kiesel und Schotter verlangen Pflege – auch gepflasterte Wege, Einfahrten und Terrassen brauchen Aufmerksamkeit:
- Fugen regelmässig reinigen: Mit einem Fugenkratzer oder Unkrautbrenner können Sie unerwünschtes Grün effizient entfernen. Wenn die Flächen nicht zu gross sind, kann man auch mit heissem Wasser sehr viel erreichen.
- Fugen neu füllen: Spezieller Pflasterfugenmörtel verhindert, dass sich erneut Unkraut ansiedelt – besonders effektiv sind Produkte auf Kunstharzbasis, die wasserdurchlässig bleiben.
- Pflaster imprägnieren: Eine gute Imprägnierung schützt vor Feuchtigkeit und verhindert das schnelle Eindringen von Schmutz oder Algen – besonders bei offenporigen Steinen sinnvoll.
- Regelmässig kehren: Klingt banal, wirkt aber Wunder! Mit einem harten Besen lassen sich Schmutz, Erde und organisches Material einfach entfernen, bevor sich Moos oder Unkraut breitmacht. Das gute alte „Vor der eigenen Haustüre kehren“ macht also immer noch Sinn!
Pflegeleicht ist nicht pflegefrei
Steinflächen können Garten und Hauszugang stilvoll aufwerten – sie strukturieren, wirken modern oder naturnah und benötigen meist weniger Pflege als Rasen oder Stauden. Doch ganz ohne Aufmerksamkeit geht es nicht.
Wer sie regelmässig reinigt, frühzeitig eingreift und die richtigen Mittel nutzt, kann seine Steinflächen viele Jahre lang schön erhalten – und den Garten rund ums Jahr geniessen. Man sollte bei der Menge der Steine nicht sparen, je dicker die Steinfläche ist, umso eher bleibt sie schön.
Und das Kehren in den Zen-Gärten hat auch seinen Sinn! Nehmen Sie sich doch vor, Ihre Steinflächen regelmässig mit einem groben Rechen zu kehren, so werden die oberen Steine nach unten gebracht. „Unkraut“ hat so keine Chance, wobei wir betonen möchten, dass es schlichtweg kein „Unkraut“ gibt, weil so gut wie jede Pflanze ihre Aufgabe in der Natur hat.
Warum überhaupt japanische Gärten und Steinflächen? Solche Ziergärten haben eine sehr beruhigende Wirkung auf unser Gemüt. Die überschaubaren, geordneten Flächen sind ein Kontrast zum Chaos in der Welt.
Titelbild: Andrey tiyk – shutterstock.com