Tapezieren oder streichen - was ist besser für die Energieeffizienz?

Beim Thema Energieeffizienz denken viele zunächst an Heizungen, Fenster oder Dämmung. Doch auch Wände spielen eine wichtige Rolle für das Raumklima und die Wärmespeicherung.

Die Frage, ob Streichen oder Tapezieren besser für die Energieeffizienz ist, lässt sich nicht pauschal beantworten, da beide Optionen ihre Vor- und Nachteile haben.

Wände Streichen: Kaum isolierende Eigenschaften

Viele Leute lieben gestrichene Wände in Wohnung oder Haus. Besonders in Mietwohnungen ist es die einfachste und schnellste Lösung zu renovieren. Besonders in Städten, wo die Bewohner oft wechseln ist es einfach Usus die Wände zu streichen, auch gerade in Altbauwohnungen mit hohen Wänden.

Klar, eine Wand zu streichen geht viel schneller und ist für Laien alleine besser zu schaffen als ordentliches Tapezieren, mit genauen Kanten und Abschlüssen. Auch hohe Wände lassen sich mit Teleskop-Farbrollern unkompliziert von Laien streichen. Zudem kann man mit dieser Methode auch öfter mal die Optik seiner Wohnung verändern.

Fehler lassen sich ausbessern und Farbkleckse auch wieder entfernen. Genau das alles sind Gründe, warum viele Leute beim Streichen bleiben und es oft auch moderner empfinden als Tapeten.

Doch beim normalen Streichen werden die Wände lediglich mit einer Farbschicht versehen. Diese Farbschicht hat kaum isolierende Eigenschaften und trägt nicht wesentlich zur Verbesserung der Energieeffizienz bei.

Inzwischen gibt es aber spezielle wärmedämmende Farben, die auf Basis von Mikrokügelchen oder anderen speziellen Materialien entwickelt wurden. Diese Farben reflektieren Wärme zurück in den Raum, was zu einer besseren Wärmespeicherung führen kann.


Eine Wand streichen ist wirklich fast „kinderleicht“. (Bild: Shutterstock AI – shutterstock.com)

  • Vorteile von Wandfarben:
  1. Auch für Laien einfach in der Anwendung.
  2. Glatte Wandoberflächen, die sich leicht reinigen lassen.
  3. Längere Haltbarkeit als Tapeten in vielen Fällen.
  • Nachteile:
  1. Ohne spezielle Farben gibt es kaum einen Effekt auf die Energieeffizienz.
  2. Wände bleiben oft kühler im Vergleich zu tapezierten Wänden.

Früher hat man oft ignoriert, dass nur gestrichene Wände kalt bleiben. Wer den direkten Vergleich hat, wird aber feststellen, dass mit dickerer Tapete tapezierte Wände nicht so auskühlen wie nur gestrichene. Tapeten bieten nicht nur vom optischen Empfinden her ein wärmeres Raumgefühl, sie können die Wärme tatsächlich besser im Raum halten.

Genau aus diesem Grund haben die Menschen früher Wandteppiche und Felle aufgehangen. Diese schafften ein behagliche, gemütliche Atmosphäre, weil sie die Wärme des Kaminfeuers in den Räumen eher halten konnten als die rohen Steinwände.


Viele Menschen finden gestrichene Wände schöner und lässiger als Tapeten, allerdings wissen sie meist nichts vom Wärmeverlust. (Bild: PeopleImages.com – Yuri A – shutterstock.com)

Moderne Thermofarbe: Eine Innovation für bessere Energieeffizienz

Thermofarbe ist eine spezielle Beschichtungsfarbe, die entwickelt wurde, um die Energieeffizienz in Innenräumen zu verbessern. Anders als herkömmliche Farben enthält Thermofarbe winzige Hohlkügelchen, die aus Keramik oder Glas bestehen. Diese Mikrokügelchen wirken als eine Art Barriere und reflektieren die Wärme, wodurch sie die Fähigkeit haben, Räume wärmer zu halten.

Thermofarbe funktioniert, indem sie die Wärmestrahlung zurück in den Raum reflektiert. Normalerweise dringt Wärme durch die Wände nach aussen, insbesondere in schlecht isolierten Häusern.

Die Mikropartikel in der Thermofarbe brechen jedoch diese Wärmestrahlen und reflektieren sie, was dazu führt, dass die Wände wärmer bleiben und die Raumtemperatur konstant bleibt. Dies kann die Heizkosten spürbar reduzieren, da weniger Energie benötigt wird, um den Raum warm zu halten.


Thermotapeten gibt es in allen möglichen Farben und Mustern. (Bild: New Africa – shutterstock.com)

Vorteile von Thermofarbe

  • Verbesserte Energieeffizienz: Einer der grössten Vorteile von Thermofarbe ist ihre Fähigkeit, den Wärmeverlust zu verringern. Besonders in älteren Gebäuden, die keine moderne Wärmedämmung haben, kann diese Farbe zu einem besseren Raumklima beitragen.
  • Vermeidung von Schimmelbildung: Durch die Reflexion von Wärme bleibt die Wandoberfläche wärmer, was die Bildung von Kondenswasser und somit das Risiko von Schimmel verringert. Dies ist besonders in feuchten Räumen wie Badezimmern oder Küchen vorteilhaft.
  • Vielseitige Anwendung: Thermofarbe kann auf verschiedenen Oberflächen aufgetragen werden, darunter Putz, Beton und Trockenbau. Sie kann wie herkömmliche Farbe aufgetragen werden und ist in verschiedenen Farbtönen erhältlich, was sie für eine Vielzahl von Designvorlieben geeignet macht.

Einschränkungen der Thermofarbe

Trotz der Vorteile hat Thermofarbe auch einige Einschränkungen. Sie bietet nicht den gleichen Isolationswert wie eine klassische Wanddämmung oder spezielle Wärmetapeten.

Daher sollte sie eher als ergänzende Massnahme betrachtet werden, um die Energieeffizienz zu verbessern, anstatt eine vollwertige Dämmung zu ersetzen. Zudem kann der Effekt je nach Wandbeschaffenheit und Dicke variieren, weshalb Thermofarbe in sehr kalten Regionen nicht immer ausreicht, um signifikante Energieeinsparungen zu erzielen.

Wann ist Thermofarbe also sinnvoll?

Thermofarbe ist eine interessante Option für diejenigen, die ihre Raumwärme verbessern wollen, ohne eine komplette Wanddämmung vorzunehmen. Besonders in älteren Gebäuden oder Wohnungen, in denen eine nachträgliche Dämmung schwierig oder zu teuer ist, kann Thermofarbe eine kostengünstige und einfache Lösung sein, um die Heizkosten zu senken und das Raumklima zu optimieren.

Sie bietet eine schnelle und ästhetisch ansprechende Möglichkeit, die Energieeffizienz leicht zu steigern – besonders in Kombination mit anderen Massnahmen wie Thermovorhängen oder Isolierfenstern.


Früher brachte man oft Wandverkleidung als Kälteschutz an die Wände, zusätzlich zu Tapten – das ist heute auch wieder modern. (Bild: ninoon – shutterstock.com)

Tapezieren – eine isolierende Schicht auf der Wand

Tapeten bestehen aus verschiedenen Materialien, die potenziell zur Verbesserung der Raumwärme beitragen können. Besonders dicke oder isolierende Tapeten, wie z.B. Vliestapeten oder spezielle Wärmetapeten mit einem Schaumkern, können helfen, die Wärme im Raum zu halten. Papiertapeten haben eher keine isolierende Eigenschaft.

  • Vorteile:
  1. Wärmetapeten oder isolierende Tapeten haben einen positiven Effekt auf die Wärmedämmung.
  2. Eine zusätzliche Schicht an der Wand schafft einen Puffer zwischen Raumluft und Wand, was das Raumklima angenehmer macht.
  3. Tapeten können Unebenheiten und Mängel in der Wand kaschieren, was zu einem besseren Dämmungsergebnis führt.
  • Nachteile:
  1. Normale Papiertapeten bieten keine nennenswerte Isolierung.
  2. Aufwendigere Anbringung und höhere Kosten für spezielle isolierende Tapeten.
  3. Schwieriges Händeln bei Ecken, Kanten, Mustertapeten.

Wer mit herkömmlichen Tapeten nichts anfangen kann, für den sind Fototapeten eine tolle Alternative. (Bild: New Africa – shutterstock.com)

Zusätzliche Faktoren

  • Wandbeschaffenheit: Die Energieeffizienz hängt auch stark vom Zustand der Wände ab. Risse oder mangelnde Dämmung können durch Tapeten eher ausgeglichen werden, während Farbe diese nicht abdeckt.
  • Kombinationen: Es ist möglich, spezielle isolierende Farben mit Tapeten zu kombinieren, um die Effizienz zu maximieren.
  • Luftdichtigkeit: Tapezieren kann zudem die Luftdichtigkeit des Raumes erhöhen, was zu einer geringeren Zugluft und einem angenehmeren Raumklima führt.

Im Kinderzimmer ist eine wärmeisolierende Tapete mit süssen Motiven die beste Wahl. (Bild: New Africa – shutterstock.com)

Zusammengefasst

Für die Energieeffizienz im Haushalt bietet Tapezieren mit isolierenden Materialien einen klaren Vorteil gegenüber herkömmlichem Streichen. Wer jedoch nur eine leicht verbesserte Wärmereflexion sucht, kann auf spezielle wärmedämmende Farben zurückgreifen. Die Entscheidung hängt also von den spezifischen Bedürfnissen und dem Zustand der Wände ab.

Wandteppiche können eine Alternative fürs Tapezieren darstellen und sind leicht austauschbar. Mit diesen kann man aber nicht die kompletten Wände abdecken. Wer keine perfekt isolierten Fenster und Türen hat, sollte an die Vorteile von Vorhängen denken. Textilien können sehr wärmeisolierend wirken, besonders, wenn es sich um dicke Stoffe wie Samt handelt.



 

Titelbild: New Africa – shutterstock.com

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