Umfrage: Schweizer Geschäfte für Geschenkeinkäufe bevorzugt
von belmedia Redaktion Allgemein News
Es ist Adventszeit und viele Innenstädte erstrahlen im Weihnachtslicht. Allerdings ist für einen Grossteil der Schweizer Bevölkerung aktuell weniger mehr.
So sind 76 Prozent der Meinung, dass Shops weniger Weihnachtslichter leuchten lassen sollten oder dies weniger lang. Und wie gross ist die Freude auf die Festtage angesichts der zahlreichen Krisen? Es sind vor allem Geldsorgen und der Krieg gegen die Ukraine, die die Stimmung drücken. Das sagen 34 respektive 28 Prozent. Geshoppt wird gleichwohl und zwar vor allem in der Schweiz, wie die neue, repräsentative Umfrage von Marketagent.com Schweiz ergeben hat.
Nach zwei Jahren Pandemie laden die meisten Weihnachtsmärkte der Schweiz wieder zu Glühwein und Raclette ein. Innenstädte erstrahlen im Weihnachtslicht. Angesichts des drohenden Stromengpasses diesen Winter haben aber viele Gemeinden beschlossen, die Lichter weniger lang leuchten zu lassen oder zumindest teilweise darauf zu verzichten.
Das dürfte in der Schweizer Bevölkerung Anklang finden, wie die aktuelle Umfrage von Marketagent.com Schweiz zeigt. So sind 73 Prozent der Meinung, dass sich die Gemeinden mit ihrer Weihnachtsbeleuchtung zurückhalten bzw. die Lichter früher ausschalten sollten. Noch mehr (76 %) wünschen sich dies von Shops und Unternehmen. Geht es darum, selber auf Lichterschmuck zu verzichten, liegt die Bereitschaft mit 60 Prozent indes tiefer.
Lichter aus von Staates wegen? Für viele keine Option
Im Zuge der Energiekrise wurde die Forderung laut, die festlichen Lichter zu verbieten. Nur 33 Prozent unterstützen diese Forderung. Einem Verbot stimmen dabei eher Personen aus der Westschweiz (40 %) zu als Personen aus der Deutschschweiz (30 %).
Nur 20 Prozent sprechen sich dafür aus, dass Weihnachtsmärkte verkleinert oder gar ganz abgesagt hätten werden sollen. „Ein Grossteil der Bevölkerung will sich diesen Teil der Weihnachtsstimmung nicht nehmen lassen – trotz Energiekrise und Bereitschaft zu Einschränkungen“, schliesst Cornelia Eck von Marketagent.com Schweiz.
Höhere Preise und Krieg trüben Stimmung
Für viele dämpfen vor allem exogene Faktoren wie steigende Preise, Krieg, Energiekrise und der Klimawandel die Vorfreude auf das Fest der Liebe und weniger solche des persönlichen Umfelds.
An erster Stelle der Stimmungsdämpfer stehen Teuerung und finanzielle Sorgen (34 %), an zweiter steht der Krieg gegen die Ukraine (28 %). Der Klimawandel sorgt vor allem bei den Jungen für mässige Vorfreude auf Weihnachten. Während dies bei den 14- bis 19-Jährigen 40 Prozent sagen, sind es bei den 30- bis 49-Jährigen lediglich 12 Prozent.
„Lädele“ statt online shoppen – Schweizer Geschäfte bevorzugt
Und wie beeinflusst die Stimmung die Kauffreude der Konsumentinnen und Konsumenten, sind doch für viele Geschäfte die vier Wochen vor Weihnachten die umsatzstärksten des ganzen Jahrs?
Von jenen, die Weihnachtseinkäufe planen, wollen 24 Prozent weniger Geld für Geschenke ausgeben als im von Corona geprägten Vorjahr. Mehr ausgeben wollen nur 6 Prozent. Der weitaus grösste Teil (69 %) plant, gleichviel für Geschenke auszugeben wie 2021.
Wie im Vorjahr planen die meisten, für die Geschenke shoppen auf der To-do-Liste steht, Geschenke in der Schweiz zu kaufen (70 %). Dabei wollen die Leute wieder vermehrt „lädele“ statt online einzukaufen. Während 43 Prozent Einkäufe in einem Schweizer Einkaufszentrum vorsehen, sagten dies im Vorjahr deutlich weniger (36 %). Gleichzeitig ist der Anteil jener, der Geschenke hierzulande online shoppen will, klar gesunken. So sehen Online-Einkäufe bei einem Schweizer Shop heuer 46 Prozent vor. 2021 sagten dies mit 52 Prozent deutlich mehr.
Essen und Spiele am beliebtesten
Und welche Geschenke werden diese Weihnachten vor allem unterm Weihnachtsbaum zu finden sein? Food und Spiele. Sie stehen aus Sicht der Schenkenden seit Jahren ganz oben auf der Liste der bevorzugten Weihnachtsgeschenke (jeweils 29 % der Stimmen).
Auffallend: Die Geschenkkategorie Tickets hat im Vergleich zum Vorjahr deutlich Boden gut gemacht (14 % vs. 6 % im Vorjahr). Ein nicht gar so deutliches, aber dennoch vergleichbares Bild zeigt sich bei der Geschenkkategorie „Ausflüge, Reisen, Mobilität“ (12 % vs. 8 %).
„2021 war wegen Corona die Befürchtung zu gross, dass Events ausfallen oder es wieder zu Reiseeinschränkungen kommt. Heute ist die Pandemie in den Hintergrund gerückt. Grossanlässe und Reisen lassen sich wieder sehr viel zuverlässiger planen, was sie als Geschenke wieder attraktiver macht, zumal vermutlich immer noch ein gewisser Nachholbedarf besteht“, fasst Cornelia Eck zusammen.
Zur Umfrage: Die repräsentative Umfrage wurde von Marketagent.com Schweiz vom 10. bis 21. November 2022 in der Deutsch- und Westschweiz durchgeführt. Dabei wurden 1‘128 Personen im Alter von 14 bis 74 Jahren befragt.
Quelle: Marketagent.com Schweiz
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