Comeback der Buntnesseln: Farbprächtige Blattschmuckpflanzen für Garten & Zimmer
VON belmedia Redaktion Allgemein Garten News Wohnen
Garten- und Zimmerpflanzen schätzt man vor allem wegen ihrer Blüten. Diese jedoch öffnen sich manchmal nur für einen Tag, bestenfalls wenige Wochen. Anders bei den Blattschmuckstauden: Hier sind es die Blätter, die den Reiz der Pflanzen ausmachen. Das beste Beispiel sind die Buntnesseln. Ihre zahlreichen farbenprächtigen Sorten schmücken Balkone, Gärten und auch Innenräume.
Lange Zeit als „Grossmutterpflanzen“ bezeichnet, erleben Buntnesseln als Garten- und Zimmerpflanzen ein furioses Comeback. Nur wenige Pflanzen können in punkto Blattfärbung mit der „Flame-Nettle“ (dt. Flammen-Nessel) mithalten. Ihr Laub ähnelt dem der gewöhnlichen Brennnessel, ist aber in Farbe und Form so abwechslungsreich, dass es kaum zwei gleiche Blätter gibt. Manche Sorten sind gezähnt, am Rand gefranst oder gemustert, andere gezackt, wellenförmig oder hell umrandet. Farblich ist die Palette noch grösser. Schwarz, Rot, Gelb oder Grün, Weiss, Pink oder Purpur – alle Farben des Regenbogens sind vertreten, in immer neuen Kombinationen und Mustern. Klar ist: Die schönen Lippenblütler wissen aufzufallen.
Jedem Platz seine Pflanzenfarbe
Mit den pflegeleichten Buntnesseln lassen sich stimmungsvolle Sommerrabatten und Kübelbepflanzungen schaffen. Manche wachsen hängend und zieren Blumenampeln, andere aufrecht. Den Sommer über können sie je nach Sorte eine Höhe von 30 bis über 60 cm erreichen. Schöne Partner im Balkongefäss sind Petunien, im Garten ausgepflanzt machen sie zum Beispiel neben Zinnien (Zinnia angustifolia), Gelbem Sonnenhut (Rudbeckia fulgida) oder der Kokardenblume (Gaillardia) eine gute Figur.
Wer sie als „Lückenfüller“ in der Sommerflor-Rabatte mit Blumenrohr (Canna) oder Kapkörbchen (Osteospermum) kombiniert, fühlt sich gleich in den Süden versetzt. In gemischten Pflanzungen kommen solche Züchtungen am besten zur Geltung, welche die umgebenden Farben ergänzen oder kontrastieren. Um einen Überblick über die vielfältigen Erscheinungsformen zu erhalten, lohnt sich ein Besuch im Fachgartencenter oder der Gärtnerei.
Ein Gfröli unter den Pflanzen
Vielen sind die Buntnesseln unter der Bezeichnung Coleus bekannt. Die ursprünglich aus Afrika und Asien stammenden Pflanzen sind im Freiland nicht winterhart und beginnen bei Temperaturen unter 15 Grad zu leiden. Damit sich ihre kräftigen Blattfarben einstellen, sind die Pflanzen am besten an einem hellen Standort platziert. Nur den gelblaubigen Sorten ist zu viel direkte Sonne unbekömmlich, da sie Brandflecken bekommen können. Als Blattschmuckstauden werden Buntnesseln nicht wegen ihrer Blüte, sondern wegen ihres bunten Laubs gezogen. Sich entwickelnde Blüten kann man daher bedenkenlos abknipsen. Dies fördert ein dichtes und kompaktes Wachstum – und somit mehr Freude an den facettenreichen Blattschmuckpflanzen.
Coleus und Katzen
Kennen Sie die „Verpiss-dich-Pflanze“? Bei ihr handelt es sich um eine Pflanzenart, deren Duft besonders Katzen und Hund abschrecken soll. Oft wird sie – fälschlicherweise – als Coleus canina bezeichnet. Korrekt heisst sie Plectranthus ornatus. Ob sie tatsächlich unerwünschtem Tierbesuch in den Gartenbeeten und auf der Terrasse unterbindet, ist nicht belegt. Doch als Blattschmuckstaude ist auch diese Pflanze ein Hingucker. Übrigens: Der Mensch nimmt den Duft nur dann wahr, wenn er direkt an der Pflanze riecht.
Pflege und Standort
- Sowohl im Blumenbeet als auch im Topf sind Buntnesseln sehr unkompliziert. Der ideale Standort ist hell, aber ohne pralle Mittagssonne. Sie tolerieren Halbschatten und Schatten, doch ist es zu dunkel, verlieren die Schmuckblätter ihre intensive Färbung.
- Als Kinder der Tropen brauchen Buntnesseln viel und möglichst weiches Wasser, am besten Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser. Vorsicht gilt bei Staunässe, sie führt zu Blattfall. Daher immer auf eine gute Drainage im Pflanzgefäss achten. Ideal für die Kübelhaltung sind Container mit automatischer Bewässerung oder mit einem eingebauten Wasserreservoir.
- Buntnesseln sollten regelmässig wasserlöslichen oder flüssigen Dünger erhalten. Als Faustregel gilt: Alle 2 Wochen bei Topfhaltung und einmal monatlich, wenn die Pflanzen im Garten ausgepflanzt sind.
- Buntnesseln sind kaum krankheitsanfällig. Schädlinge wie Weisse Fliege, Wollläuse oder Spinnmilben stellen sich meist als Folge eines Pflegefehlers ein. Daher stets auf die richtige Wasserversorgung, Düngermenge und den idealen Standort achten.
Quelle: JardinSuisse
Bildquellen: siehe Bildlegenden