Effizient heizen: So sparen Sie Heizenergie mit neuen Dachfenstern
von belmedia Redaktion Allgemein Heimwerker News Wohnen
Angesichts hoher Energiekosten und dem Streben nach verbessertem Klimaschutz fragen sich viele Menschen, wie sie künftig Heizenergie einsparen können. Dachfensterhersteller Velux hat die Frage genauer untersucht und eine Simulation1 mit Wetterdaten über drei Wintermonate realisiert. Dabei zeigte sich, dass der Austausch typischer 20-30 Jahre alter Dachfenster gegen neue Modelle mit energieeffizienter Verglasung den Bedarf an Heizenergie um bis zu 19 Prozent senkt.
Fenster schaffen Wohnkomfort und Lebensqualität, sorgen für angenehme Beleuchtung und Belüftung und optimieren das Raumklima. Sie können aber auch einen energetischen Schwachpunkt der Gebäudehülle darstellen, wenn durch undichte Fenster ein grosser Anteil der Heizenergie verloren geht. Investitionen in gezielte und energieeffiziente Sanierungsmassnahmen bieten daher erhebliches Einsparpotenzial beim Energieverbrauch und senken gleichzeitig CO2 Emissionen. Bereits die Installation von Rollläden, Rollos und Plissees können helfen, den Heizenergiebedarf zu verringern. Deutlich höhere Einsparungen gelingen jedoch mit einem Dachfensteraustausch.
Heizenergie sparen durch Fensteraustausch
Die Simulation ermittelte anhand von Wetterdaten zwischen dem 1. Dezember 2023 bis zum 28. Februar 2024, wieviel Heizenergie in kWh für eine konstante Innenraumtemperatur von 21 Grad Celsius benötigt wird. Es zeigte sich, dass der Austausch der beiden etwa 20-30 Jahre alten Dachfenster gegen Modelle mit Zweifach-Verglasung den Heizenergiebedarf schon um durchschnittlich 13 Prozent senkt. Bei Einbau von Dachfenstern mit Dreifach-Verglasung, sind es sogar bis zu 19 Prozent.
Installiert man zusätzlich Wabenplissees innen oder Rollläden aussen vor den Dachfenstern – lassen sich die Einsparungen zusätzlich erhöhen, wenn diese von 22 Uhr bis 7 Uhr morgens geschlossen sind. Doch nicht zu jeder Tageszeit empfiehlt es sich, den Sonnenschutz zu schliessen. Gerade an sonnigen Tagen im Winter kann man etwa von solaren Energiegewinnen durch die Fenster profitieren – quasi eine kostenlose Heizungsunterstützung.
Heizenergie sparen ohne Fenstertausch
Wer den Dachfenstertausch aktuell noch nicht realisieren kann, hat alternativ die Möglichkeit, den Heizenergiebedarf über die Installation von Wabenplissee oder Rollladen zu verringern. Die Simulation zeigte, dass bei Installation von Wabenplissees vor den beiden alten Dachfenstern 5,7 Prozent weniger Heizenergie benötigt wird. Wird zusätzlich noch aussen ein Rollladen installiert, sind 7,1 Prozent weniger Heizenergie notwendig, um die Raumtemperatur auf 21 Grad Celsius zu halten.
Den Winter nicht isoliert betrachten
Die Simulationen zeigten, dass durch Fensteraustausch sowie Einsatz eines Wabenplissees oder Rollladens der Bedarf an Heizenergie merklich gesenkt werden kann. Wem diese Effekte noch nicht ausreichen, sollte berücksichtigen, dass man von Fensteraustausch oder Installation eines Rollladens nicht nur im Winter profitiert. Eine Velux Simulation mit nahezu gleichem Untersuchungsdesign zeigte, dass Fensteraustausch und Rollläden vor dem Fenster im Sommer auch für deutlich angenehme Temperaturen im Dachgeschoss sorgen. Der Wechsel von alten Dachfenstern zu neuen mit Dreifach-Verglasung sorgte für deutlich geringere Temperaturen im Raum.
1 Die Simulationen wurden für einen Dachraum von 4 x 3 Metern für die Stadt Hamburg (DE) durchgeführt – exemplarisch für die Grösse eines Kinderzimmers oder Büros. In diesem gibt es zwei Schwingfenster der Grösse 78 x 118 cm, die nach Norden ausgerichtet sind. Die Dämmstärke der Konstruktion beträgt 100 mm mit einem U-Wert von 0,3 W/(m²K) für die Ziegelaussenwände und einem U-Wert von 0,4 W/(m²K) für das Dach. Es gibt eine Innenwand ohne jeglichen Wärmeaustausch. Die Heizungsanlage ist mit einem Heizungssollwert von 21 °C aktiviert und die Fenster werden automatisch um 7:00 Uhr und 18:00 Uhr für jeweils zehn Minuten zum Lüften geöffnet.
Weitere Infos zum Untersuchungsdesign
Die Dachneigung beträgt 45 Grad. Für die 20-30 Jahre alten Dachfenster galt ein U-Wert von 3,0 W/(m²K). Beim zweifach verglasten Dachfenster kam die Verglasung THERMO (Uw-Wert = 1,3 W/(m²K) und beim dreifach verglasten Dachfenster die Verglasung ENERGIE PLUS (Uw-Wert = 1,0 W/(m²K) zum Einsatz.
Die Berechnungen wurden mit der Energiesimulationssoftware IDA ICE realisiert. Als Wetterdaten kamen EPW (Energy Plus Weather)-Daten zum Einsatz. Eine EPW-Wetterdatei enthält verschiedene meteorologische Parameter wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Windgeschwindigkeit, Sonneneinstrahlung und Niederschlag. EPW-Dateien liefern jährliche Stundendaten und werden in der Regel von Wetterstationen oder meteorologischen Datenbanken bezogen.
Quelle: PRfact
Bildquelle: Velux