Klassische Fehler beim Einrichten des Wohnzimmers

Das Wohnzimmer ist komplett eingerichtet – aber irgendetwas stört? Dabei sah im Prospekt und Möbelhaus alles so schön aus!

Hier kommen die häufigsten Einrichtungsfehler, die Sie vermeiden können.

Natürlich kann sich jeder so einrichten, wie er mag. Viele sind aber überfordert, lassen sich von Prospekten und co. verführen, die falschen Möbel für die eigenen Raumverhältnisse zu kaufen und sie sind gar nicht informiert, wie viel Stauraum-Möglichkeiten es heute gibt.

Moderne Möbel können nämlich so viel mehr als die guten alten Stücke, an denen man oft nur aus Gewohnheit hängt. Moderne Sideboards und kluge Regalsysteme ersetzen die massigen Schrankwände von früher. Auch kann man sich darauf verlassen, dass bereits 5 Jahre alte Schränke weniger Stauraum haben, als neue, weil hier immer wieder neue findige Designideen entstehen. Heute wird beim Möbelkonzipieren schon genau darauf geschaut, ob die Möbel auch praktisch und funktional sind.

Da wir uns vielerorts vom Traum grosser, weiter Räume und viel Fläche für die eigene Wohnung verabschieden müssen, sind kluge Einrichtungskonzepte sehr gefragt. Aber am Ende ist es oftmals so, dass ein scheinbar kleiner Raum weiter und gemütlicher wirkt, als ein vollgestopfter grosser Raum. Um das zu erreichen, muss man aber sehr geschickt sein oder einen Profi um Hilfe bitten.

Im Web gibt es viele kostenlose Raumplaner, die helfen einen Raum theoretisch einzurichten. Doch auch, wenn hier alles stimmt, ist das Endergebnis dann oft doch nicht so zufriedenstellend. Denn in real sieht halt vieles wieder anders aus. Als Laie kann man aber so gar nicht festmachen, woran es liegt. Wir zeigen häufige Irrtümer auf.

1. Fehler: Zu grosse, massige Möbel bei zu wenig Platz


Ein Sofa muss nicht in XXL gewählt sein, um gemütlich zu sein. (Bild: New Africa – shutterstock.com)

Zwar träumen alle von der riesigen Sofalandschaft im Wohnzimmer. Ist sie dann aber da, ist der Schrecken oft grösser als das Sofa: Es nimmt monstergleich den ganzen Raum ein! Das wollte man doch gar nicht. Eigentlich ist es schöner, wenn man um sein Sofa herumgehen kann und allgemein Bewegungsfreiheit hat. Es sollte nicht jeder verfügbare Zentimeter für das Sofa genutzt werden.

Ein Sofa ist nicht das Bett! Auch wenn viele die abendlichen Stunden vor der Lieblingsserie geniessen, so braucht man doch keine so grosse Liegefläche, wie wenn man auf dem Sofa täglich schlafen wollte. Es reicht, wenn man die Beine ausstrecken und den Rücken dehnen kann. Viele moderne Sofas sind viel zu ausladend und wuchtig geplant und berücksichtigen nicht so sehr die Platznot in vielen Wohnzimmern.

Zum Glück aber kann man sehr viele Modelle auch in kleineren Massen haben. Und – muss es unbedingt eine geschlossene Fläche sein? Auch Solo-Stücke und einzelne Sessel sorgen für Gemütlichkeit. Auch sollte man sich überlegen: Es sitzen nicht nur Freunde und Familienmitglieder gemütlich auf dem eigenen Sofa begrüsst, sondern auch Fremde wie Versicherungsvertreter etc.. Es muss also nicht ganz so kuschelig und privat wirken und trotzdem gemütlich sein.

Ein zu massiges Sofa vereinnahmt oft den ganzen Raumes für sich, obwohl man das so nicht geplant hatte. Ebenso verhält es sich mit zu auslandenden Schränken, alten Kommoden und Tischen. Heute gibt es viele Lösungen, die sich schlank und schmal ins Raumbild integrieren lassen. Allgemein ist es angenehm, wenn die Höhe der Möbel einen nicht optisch erschlägt, sondern wenn alles niedrig gehalten wird,

Beim Sitzen darf der Blick auf den Couchtisch herabgehen, ebenso dürfen Sideboards und Beistelltische niedrig sein.

2. Fehler: Zu viel Chaos, zu viel Stilmix


Mit verschiedenen Mustern muss man geschickt umgehen können, sonst wirkt es schnell zu unruhig. (Bild: Ground Picture – shutterstock.com)

Jeder kennt es: Die guten alten Erbstücke sollen auch irgendwie noch in die Wohnungseinrichtung integriert werden, dazu kommen Lieblingskissen und Lieblingsdecken, Dekostücke, die mit Erinnerungen behaftet sind, vielleicht noch etliche Bücher – und schon sieht es im Wohnzimmer kunterbunt aus.

Dabei möchte man doch so gerne ein einheitlich schön eingerichtetes Wohnzimmer, wo alles zusammenpasst. Um das zu erreichen, muss man ein wenig umsortieren und umdenken. Ein Wohnzimmer wie aus einem Guss sieht man zwar in den Möbelhäusern und bei Einrichtungsfans, die sich nicht scheuen, immer wieder alles neu zu kaufen und sich von Altem zu trennen, aber so richtig realitätsnah und ressourcenschonend ist das nicht.

Am besten ist es, man stellt sich seinen eigenen Einrichtungsstil zusammen, der Alt und Neu geschickt kombiniert, aber auch Luft lässt. Dazu gehört, dass man zeitenweise einige Gegenstände wegräumt. Dann sollte man sich für ein bis zwei Grundfarben in der Einrichtung entscheiden und alles auf diese hin ausgerichtet gestalten. Dann Kombifarben wählen, die gut zu diesen beiden Farben harmonieren. Kissen im Mustermix, Omas Blümchendecken und Tischdecken passen nur, wenn alles im nostalgischen Look eingerichtet ist.

Auch, was die Materialien angeht, sollte man nicht zu viel mixen. Wenn die Möbel farblich nicht wirklich passen, muss man aber keineswegs alles neu kaufen, sondern man kann sie umgestalten. Heute hat man allgemein keine Scheu mehr, alte Möbel etwa mit Kreidefarbe weiss zu streichen oder sie mit Möbelfolien zu bekleben. Dann werden die alten Stücke nämlich auch wieder genutzt und geliebt und ist es nicht das, was unsere Vorfahren damit erreichen wollten?

3. Fehler: Zu wenig Stauraum


Mit etwas Geschick kann man unauffällig Stauraum schaffen und es trotzdem gemütlich haben. (Bild: Yuganov Konstantin – shutterstock.com)

Ungemütlich und wenig einladend wirkt es, wenn zu viel herumliegt. Dann entsteht der Eindruckt, man würde zu wenig aufräumen und müsste mal wieder aussortieren. Aber das ist nicht unbedingt der Grund dafür! Sondern man hat einfach zu wenig Möbel mit Stauraum.  Moderne Couchtische beispielsweise können kleine Stauraumwunder sein und trotzdem noch gut aussehen!

Wer also einen klassischen Couchtisch wählt, der nur Beine und eine Abstellfläche hat, verschenkt viele Möglichkeiten, etwa Fernbedienungen und TV-Zeitschriften oder Knabberzeug unsichtbar zu verstauen. So ist schön Platz oben eine Dekoschale mit Kerze hinzustellen oder anderes, was einem gefällt.

Alle Möbel im Wohnzimmer können heute so gewählt sein, dass sie nicht nur optisch schön aussehen, sondern auch viel Stauraum bieten, mit extra tiefen Schubläden, die viel mehr Möglichkeiten bieten als die früheren flachen Schubläden von Kommoden und co.

Ebenso haben moderne Sofas oft Bettkästen, die man als Stauraum nutzen kann, wenn das Sofa eh nicht häufig als Gästebett fungiert.
Offene Regale an den Wänden sind ebenso eine schöne Option Dekoratives und auch Gläser und co. unterzubringen. Viele nutzen die Wände ihres Wohnzimmers nicht richtig und meinen, sie müssten leer bleiben, damit der Raum grösser wird.

Ein Regal nimmt aber nicht zwingend optisch die ganze Wand ein, sondern es gibt auch kurze und schmale Regale oder solche, die sogar nur einen Gegenstand halten. Wer diese Regale geschickt zu nutzen weiss, macht den Raum um einiges gemütlicher.

4. Fehler: Falsche Farben


Zu gewagte Farb- und Musterkombinationen wirken ungemütlich. (Bild: Interior Design – shutterstock.com)

Farben haben eine starke optische Wirkung und können Räume durchaus grösser oder kleiner wirken lassen. Trotzdem muss niemand auf dunkle Farben im Wohnzimmer verzichten und alles in Weiss halten, das ist nicht jedermanns Geschmack und kann nämlich auch recht ungemütlich sein! Nein, dunkle Farben lassen sich auch geschickt einsetzen und mit Hellem kombinieren.

Übrigens, sind farbige Decken wieder im Trend! Farbige Decken geben dem Raum viel Gemütlichkeit und vermitteln ein geschütztes Gefühl wie in einer Höhle.

Dunkle Farben also jetzt ruhig wieder für die Wände nehmen, sie sind stark im Trend. Allerdings streicht oder tapeziert man heute nicht mehr unbedingt alles einheitlich, sondern arbeitet mit Kontrastblenden oder man wählt nicht für jede Wand die gleiche Farbe, was einen Raum sehr auflockern kann und auch vergrössern kann. Dunkle Farben lassen helle Bilder besonders toll wirken oder Spiegel und glänzende Rahmen und Dekogegenstände.

Die Farbharmonie im Raum muss stimmen, damit man sich wohlfühlt. Ist die Grundfarbe warm, sollten die Kombifarben auch warm sein. Warm ist zum Beispiel Orange und Terrakotta, oder Gelb. Diese Farben nimmt man oft für den mediterranen Wohn-Stil. Auch Gewürzfarben passen dazu.

Kühle Farben waren in den letzten Jahren vorherrschend. Kaltes Grau und Weiß, Petroltöne. Diese liessen die Wohnung schick, elegant und sauber wirken. Aktuell greift man aber lieber mehr zum wärmeren Beige.

Fehler 5: Die richtigen Möbel falsch platziert


An der richtigen Stelle wirken die Möbel nicht deplaziert oder zu gequetscht. (Bild: Andrey_Popov – shutterstock.com)

Bei der Platzierung der Möbel vertut man sich auch oft. Hier bitte noch mal ganz neu denken und beispielsweise das Sofa von der Wand weg rücken. Auch nicht zwingend an der langen Wandseite das längste Möbel hinstellen. Es geht auch das kürzere Sofa-Element und dafür ein schmaler Schrank an der Wand.

Fenster stellen oft ein „Problem“ dar. Man weiss nicht, ob man sie freilassen sollte oder zustellen. Allgemein ist es wesentlich angenehmer, wenn die Fenster noch zugänglich sind. So fühlt sich niemand „eingesperrt“. Meist macht man den Fehler, den Raum von den Aussenseiten her zuzustellen und die Mitte eher frei zu lassen. Gemütlicher aber wirkt es, wenn man „Gänge“ frei lässt.

Die Angst vor der Sofarückwand: Viele denken immer noch ein Sofa müsste immer mit dem Rücken an eine Wand, weil die Rückseite nicht schön ist. Das ist aber falsch gedacht. Sofas sind schon so designt, dass sie mitten im Raum stehen können. Oft sieht das viel besser und gemütlicher aus! Wir wünschen viel Spass beim Einrichten!



 

Titelbild: Artazum – shutterstock.com

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