Lichtkonzepte für Altbauten: Wie durchdachte Beleuchtung auf Wohnqualität auswirkt
von belmedia Redaktion Allgemein News Wohnen
In Altbauten schlummern oft Räume mit Charme, aber auch Schatten: Lichtkonzepte können diese Räume aufwerten und Atmosphäre schaffen. Natürliche und künstliche Beleuchtung beeinflussen Stimmung, Wahrnehmung und Nutzung massgeblich.
Die folgenden Abschnitte zeigen, welche Möglichkeiten bestehen, Licht bewusst zu planen in Altbauten, worauf beim Kombinieren von Tageslicht und Kunstlicht zu achten ist, und mit welchen praktischen Massnahmen Wohnqualität gesteigert werden kann.
Warum Licht in Altbauten besonders wichtig ist
Altbauten haben häufig tiefere Fenster, dicke Wände, starke Deckenelemente oder enge Raumproportionen, was den Tageslichteinfall einschränkt. Kleine Fensteröffnungen und dunkle Materialien verstärken das Gefühl von Enge.
Gutes Lichtkonzept sorgt dafür, dass Räume heller, freundlicher und funktionaler wirken – was sich auf Wohlbefinden, Gesundheit, Nutzbarkeit und Wert eines Gebäudes auswirkt.
Tageslicht beeinflusst den circadianen Rhythmus, reduziert Blendungen und Schatten, fördert Konzentration und Stimmung. In dunklen Jahreszeiten oder bei ungünstiger Fensterlage ist hochwertige künstliche Beleuchtung essenziell ergänzend.
Elemente eines guten Lichtkonzepts in Altbauten
Die Elemente lassen sich in drei Komponenten gliedern:
- Tageslicht maximieren: Fensterflächen prüfen, ggf. vergrössern; Lichtlenkende Elemente wie Dachflächenfenster, Oberlichte, helle Innenwände oder Spiegel nutzen, um Licht tiefer in Räume zu führen.
- Oberflächen und Materialien abgestimmt einsetzen: Helle, matte Farben reflektieren Licht; dunkle oder glänzende Flächen können Licht schlucken oder stören. Böden, Decken und Möbel wirken beeinflusst durch Farben und Oberflächenstruktur.
- Künstliches Licht gezielt ergänzen: Grundbeleuchtung (Decke), Akzentbeleuchtung (z. B. Wand‑ oder Bodenleuchten), task lighting (Leseecken, Arbeitsflächen), stimmungsvolle Lichtquellen (Steh- oder Tischlampen). Dimmbare LED‑Leuchten mit guter Farbwiedergabe (CRI) schaffen Flexibilität.
- Blendung und unangenehme Schatten vermeiden: Lichtquellen nicht direkt ins Blickfeld; direkte Fenster gegen Sonne mit vorhandenen Mitteln wie Rollos, Vorhängen oder innenliegendem Sonnenschutz regulieren; künstliches Licht so ausrichten, dass Schatten gering sind.
- Flexibilität und Steuerung: Lichtstimmungen je nach Tageszeit ermöglichen; Dimmer, Szenen‑Schaltungen, Sensoren, smartes Licht; unterschiedliche Helligkeiten für Abend, Lesen, Gäste etc.
Besondere Herausforderungen und Lösungen für Altbauten
Altbauten stellen Planer vor spezifische Gegebenheiten:
- Dachschrägen oder niedrige Decken: Oblichte oder Rasterdecken helfen, Licht gleichmässiger zu verteilen.
- Dicke Mauern und kleine Fenster: Erfordern Einsatz von Lichtlenkern wie Oberlichtern, Innenfenster, Glastrennwände oder Lichtbänder.
- Erhalt historischer Elemente: Fenster‑ und Sprossenformen ggf. beibehalten, aber moderne Verglasungen oder thermische Verbesserungen einbauen, ohne Originalcharakter zu verlieren.
- Ungünstige Ausrichtung oder Verschattung durch Nachbargebäude: Spiegelnde Elemente, helle Aussenfarben, transparente Vorbauten, Dachfenster einsetzen, um mehr Licht einzufangen.
Praxistipps: Umsetzung im Alltag
Konkrete Massnahmen, die oft realisierbar und wirksam sind:
- Fenster putzen und Rahmen schlank halten – sichtbarer Glasanteil maximieren.
- Helle Vorhänge oder Gardinen, die Licht durchlassen, statt dichte Stoffe wählen.
- Strategisch platzierte Steh- oder Tischlampen vor Wandflächen, um Reflexionen zu unterstützen und dunkle Ecken zu erhellen.
- LED‑Leuchten mit warmem Weisston (z. B. 2’700‑3’000 K) für Wohnräume, neutrales Licht (ca. 4’000 K) bei Arbeitsflächen, und warm‑gedimmtes Licht für Abendstimmung.
- Indirekte Beleuchtung wie Lichtleisten oder Wand‑Up‑Lights, um Licht weich an Decken oder Wände zu werfen und eine gleichmässige Lichtverteilung zu erzielen.
Fazit
Durchdachte Lichtkonzepte verwandeln Altbauten: Sie verwandeln Räume in freundliche, vielseitige Orte, verbessern Sichtkomfort, steigern Wohlbefinden und ermöglichen flexible Nutzung. Mit sinnvollem Einsatz von Tageslicht, abgestimmtem Kunstlicht, geeigneten Materialien und Steuerung lässt sich die Wohnqualität beträchtlich erhöhen – selbst bei eingeschränkten baulichen Bedingungen.
Quelle: hometipp.ch‑Redaktion
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