Schutz vor Einbrüchen in der dunklen Jahreszeit – Tipps der Polizei
VON belmedia Redaktion News Wohnen
Wilhelmshaven. Wohnungseinbruch ist ein Phänomen, welches das Sicherheitsgefühl und das Wohlbefinden der Menschen nachhaltig beeinträchtigt.
Den Betroffenen machen die Verletzung der Privatsphäre, das verloren gegangene Sicherheitsgefühl oder auch schwerwiegende psychische Folgen, die nach einem Einbruch auftreten können, häufig mehr zu schaffen als der rein materielle Schaden. Umso wichtiger ist es, dafür Sorge zu tragen, dass entsprechende Taten verhindert werden.
Aus diesem Grund nimmt die Polizeiinspektion (PI) Wilhelmshaven/Friesland die Jahreszeit, in der das Einbruchrisiko erfahrungsgemäss steigt, erneut zum Anlass, um die Bürgerinnen und Bürger ab sofort umfangreich zu informieren. Diese Informationsoffensive erfolgt gemeinsam mit dem Verein zur Förderung kommunaler Prävention (VKP).
Zum Thema Einbruchschutz werden fortan Hinweise zur Sicherung des Hauses, Verhaltenshinweise und Hinweise für Messen veröffentlicht.
1. Beitrag: Sicherung von Türen
Aussentüren
Haus- und Wohnungstüren sollten einbruchhemmend sein. Denn Tatsache ist, dass viele Aussentüren schon allein mit körperlicher Gewalt, also ohne den Einsatz von Einbruchwerkzeug, leicht zu überwinden sind.
Ihre Sicherheit beginnt aber auch schon bei Ihrem eigenen Verhalten.
Folgende Hinweise sollten Sie beachten:
- Auch wenn Sie Haus oder Wohnung nur kurzzeitig verlassen: Ziehen Sie die Tür nicht nur ins Schloss, sondern schliessen Sie sie auch immer zweifach ab.
- Verstecken Sie Ihren Haus- oder Wohnungsschlüssel niemals draussen.
Einbrecher kennen jedes Versteck. - Wenn Ihnen Ihr Schlüssel abhandengekommen ist, wechseln Sie umgehend den Schliesszylinder aus.
- Lassen Sie bei einer Tür mit Glasfüllung den Schlüssel niemals innen
- Öffnen Sie auf Klingeln nicht bedenkenlos, und zeigen Sie gegenüber Fremden ein gesundes Misstrauen. Nutzen Sie den Türspion und den Sperrbügel (Türspaltsperre).
Geprüfte einbruchhemmende Haus- oder Wohnungstür
Bei Neu- und Umbauten erhält man durch den Einbau geprüfter einbruchhemmender Türen nach DIN EN 1627 (mindestens Widerstandsklasse [RC] 2) einen guten Einbruchschutz. Diese Türen werden einer praxisgerechten Einbruchprüfung unterzogen. So ist sichergestellt, dass es in der Gesamtkonstruktion (Türblatt, Zarge, Schloss und Beschlag) keinen Schwachpunkt gibt. Es handelt sich damit um ein Türelement „aus einem Guss“.
Keller / Nebeneingangstür
Die Widerstandsfähigkeit von Keller- bzw. Nebeneingangstüren sollte derjenigen von Eingangstüren entsprechen. Schon in der Planungsphase ist zu prüfen, ob sonstige Nebeneingänge ins Wohnhaus unbedingt erforderlich sind.
Torkonstruktionen
Nachträglich sind Garagentore schwer zu sichern, da häufig die gesamte Konstruktion nicht auf die Einbruchhemmung abgestimmt ist.
Tipp
Falls die Garage selbst gesichert werden soll, am besten bereits in der Planung eine geprüfte einbruchhemmende Torkonstruktion berücksichtigen.
Nachrüstung von Türen
Bereits eingebaute Türen können nachgerüstet werden, wodurch der Einbruchschutz deutlich verbessert werden kann. Wichtig ist, dass die Nachrüstung für Türblatt, Türrahmen, Türbänder, Türschlösser, Beschläge, Schliessbleche und auch Zusatzsicherungen in ihrer Wirkung sinnvoll aufeinander abgestimmt ist und fachgerecht eingebaut wird.
Einsteckschlösser mit Profilzylindern / Schutzbeschlägen
Empfehlenswert sind einbruchhemmende Einsteckschlösser nach DIN 18251 ab der Klasse 4. Schlösser mit Mehrfachverriegelung sind ab der Klasse 3 empfehlenswert. Bei allen Schlössern ist ein Riegelausschluss von 20 mm erforderlich. Die Verriegelung muss starr in der Endlage erfolgen. In die Mehrfachverriegelung sollten Profilzylinder nach DIN 18252 mindestens der Widerstandsklasse 1, besser 2 mit Bohrschutz eingebaut werden. Vergleichbare Sicherheit bieten Profilzylinder nach der „alten“ DIN 18252 der Klassen P2, besser P3. Darüber hinaus ist die Montage eines Schutzbeschlages nach DIN 18257 ab der Klasse ES 1 erforderlich, am besten mit zusätzlicher Zylinderabdeckung. Der Schutzbeschlag ist notwendig, weil er den Profilzylinder und das Einsteckschloss schützt.
Bei Schutzbeschlägen nach DIN 18257 ohne Zylinderabdeckung muss der Profilzylinder mit dem Schutzbeschlag aussen bündig (max. Toleranz plus / minus 3 mm) abschliessen. Der Profilzylinder sollte dann mit einem so genannten „Ziehschutz“ ausgestattet sein.
Türrahmen, Schliessbleche und Türblätter
Türrahmen (Zargen) müssen mechanisch stabil mit dem Mauerwerk verbunden sein. Verlängerte, besser jedoch mehrfach im Mauerwerk verankerte Schliessbleche mit einer Materialstärke von 3 mm erschweren das Aufhebeln im Schlossbereich erheblich. Gegen das Aufhebeln im Bandbereich schützen spezielle Bändersicherungen (z. B. Hintergreifhaken). Schwache Türblätter sollten verstärkt oder besser noch gegen massive Türblätter (z. B. 40 mm starke Vollholztür) ausgetauscht werden.
Mehrfachverriegelung
Eine fachgerecht montierte Mehrfachverriegelung, z. B. mit Hakenriegeln, erhöht den Widerstandswert einer Tür auf der Schlossseite. Eine Mehrfachverriegelung mit Rollzapfen genügt aber nicht, da diese nicht tief genug in die Schliessbleche eingreifen.
Zusatzschlösser und Türspaltsperren
Ein gutes Zusatzschloss, z. B. Mit Sperrbügel, erhöht den Sicherheitswert einer Tür. Durch den Sperrbügel wird das Aufstossen der spaltbreit geöffneten Tür verhindert. So können Sie sich vor ungebetenen Besuchern schützen.
Querriegelschlösser
Sie können Ihre Tür aber auch insgesamt durch ein Querriegelschloss gut sichern. Eine weitere Nachrüstung ist dann in der Regel nicht erforderlich. Wichtig ist, dass die Schliesskästen im Mauerwerk fest verankert werden, dass das Schloss unterhalb des Hauptschlosses montiert und der Zylinder durch eine Schutzrosette, am besten mit zusätzlicher Zylinderabdeckung, geschützt wird. Schwache Türblätter sollten verstärkt oder besser gegen massive Türblätter ausgetauscht werden. Querriegelschlösser gibt es auch mit Sperrbügel.
Türspion, Beleuchtung und Videosprechanlage
Bauen Sie in Ihre Haus- oder Wohnungstür einen Weitwinkel-Spion ein (mindestens 180°-Winkel), damit Sie sehen, wer zu Ihnen will. Wenn Sie öffnen, dann nur mit vorgelegtem Sperrbügel! Der Bereich vor der Tür und der Zugangsweg sollten ausreichend beleuchtet sein. Die Schaltung kann auch automatisch durch einen Bewegungsmelder erfolgen.
Um überprüfen zu können, wer zu Ihnen will, installieren Sie eine
Türsprechanlage – eventuell in Kombination mit einer Videokamera.
Quelle: Polizeiinspektion Wilhelmshaven / Friesland
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