Unkrautfrei rund ums Haus: So bleiben Einfahrt und Pflasterflächen sauber

Unkraut zwischen Pflastersteinen gehört zu den hartnäckigsten Pflegeproblemen rund ums Haus. Doch mit der richtigen Kombination aus Technik, Material und Prävention lässt sich die Fläche dauerhaft sauber halten.

Ob Einfahrt, Gehweg oder Terrasse – überall dort, wo Fugen und Kiesflächen Feuchtigkeit speichern, siedeln sich Pflanzensamen an. Regen, Sonne und Nährstoffe aus Staub oder Laub genügen, um unerwünschtes Grün spriessen zu lassen. Wer die biologischen und baulichen Zusammenhänge versteht, kann seine Aussenflächen langfristig unkrautfrei halten.

Warum Unkraut zwischen Steinen wächst



Selbst kleinste Ritzen im Pflaster reichen aus, damit Samen keimen. Die Ursachen liegen meist in der Bauweise:

  • Fugenfüllungen aus Sand oder Erde bieten Nährboden für Samenflug.
  • Staub und Laub reichern sich an, wodurch Humus entsteht.
  • Feuchtigkeit und Schatten fördern das Keimen vieler Unkrautarten.
  • Unversiegelte Fugen lassen Bodenorganismen und Wurzeln durchdringen.
  • Selbst wasserdurchlässige Pflasterbeläge speichern Feuchtigkeit in den Zwischenräumen.

Eine komplett unkrautfreie Fläche bleibt nur dann bestehen, wenn das Wachstum physisch oder chemisch unterbunden wird – idealerweise durch nachhaltige und umweltschonende Methoden.


Tipp: Neue Pflasterflächen sollten mit Fugenmaterial aus Mineralgemischen statt Quarzsand gefüllt werden – sie sind wasserfest, härten aus und verhindern Samenbildung.

Mechanische Methoden der Unkrautentfernung

Manuelle und maschinelle Verfahren gehören zu den wirkungsvollsten, wenn sie regelmässig angewendet werden.

  • Fugenkratzer oder Fugenbürste – für kleine Flächen, besonders effektiv nach Regen, wenn die Erde locker ist.
  • Gasbrenner oder Heissluftgerät – Hitze zerstört Zellstrukturen der Pflanzen, die Wurzeln sterben nach wenigen Anwendungen ab.
  • Heisswassergeräte – ohne Flamme, aber mit Temperaturen über 90 Grad; besonders für empfindliche Pflastersteine geeignet.
  • Hochdruckreiniger – entfernt lose Pflanzen, sollte jedoch sparsam eingesetzt werden, um Fugenmaterial nicht auszuspülen.
  • Bodenhacke oder elektrische Bürste – für grössere Flächen und Kieswege mit hartnäckigem Bewuchs.

Wer mechanisch arbeitet, sollte Fugen anschliessend mit geeignetem Material neu verfüllen, um offene Stellen zu vermeiden.




Tipp: Eine Kombination aus Heisswasserbehandlung und Fugenbürste entfernt auch tiefer verwurzeltes Unkraut dauerhaft.

Nachhaltige chemiefreie Alternativen

Chemische Unkrautvernichter sind auf versiegelten Flächen in der Schweiz verboten, da sie in Grundwasser und Kanalisation gelangen können. Umweltfreundliche Alternativen sind jedoch genauso effektiv, wenn sie regelmässig eingesetzt werden.

  • Heisses Wasser (mindestens 90 °C) oder Dampf zerstört das Eiweiss in Pflanzenzellen ohne Rückstände.
  • Essigreiniger in geringer Konzentration kann punktuell helfen, darf aber nicht grossflächig auf Pflaster gelangen.
  • Salzlösung ist zu vermeiden – sie schädigt Böden und angrenzende Pflanzen dauerhaft.
  • Mechanische Entfernung mit anschliessender Füllung aus Splitt (2–5 mm Körnung) verhindert Keimansatz.
  • Kochendes Wasser oder Dampf eignet sich besonders für Kiesflächen rund um Haus und Garage.

Chemiefreie Pflege ist nachhaltig, verlangt jedoch eine gewisse Regelmässigkeit – etwa ein- bis zweimal jährlich.


Tipp: Heisswassergeräte mit integriertem Sprühkopf sind langfristig kostengünstiger als Gasbrenner – sie vermeiden Flammen und Abgase.

Vorbeugende Massnahmen beim Neubau oder Sanieren

Wer Pflasterflächen neu anlegt, kann das Risiko für Unkraut von Anfang an minimieren. Der Aufbau ist entscheidend:

  • Tragschicht aus verdichtetem Schotter oder Kies, um Staunässe zu vermeiden.
  • Unkrautvlies oder Geotextil unter der Bettung – blockiert Wurzelwachstum von unten.
  • Fugenmaterial mit Bindemitteln (z. B. Polymeren oder Zementanteilen) bleibt durchlässig, aber hart.
  • Gefälle von mindestens 2 % sorgt für raschen Wasserabfluss.
  • Regelmässige Pflege der Fläche – Laub, Moos und Erde entfernen, bevor Samen keimen.

Wer diese Regeln beim Bau berücksichtigt, hat langfristig kaum Aufwand mit der Reinigung.


Tipp: Bindefugenmörtel mit feinem Splitt verhindert Unkrautwachstum über viele Jahre und ist wasser- wie frostbeständig.

Kiesflächen und Steingärten pflegen

Auch Zierflächen rund ums Haus sind betroffen – Kies und Splitt sehen gepflegt aus, wenn sie sauber bleiben.

  • Kiesflächen regelmässig harken, um Samen und Moos zu lösen.
  • Oberste Schicht jährlich austauschen oder auflockern.
  • Vliesunterlage erneuern, wenn erste Pflanzen durchdringen.
  • Kantenschutz aus Metall oder Stein verhindert Einschwemmen von Erde.
  • Fugen und Randbereiche im Frühling und Spätsommer kontrollieren – diese Zeiten sind besonders kritisch.

Je konsequenter gepflegt wird, desto seltener kommt es zu sichtbarem Bewuchs.


Tipp: Kiesflächen mit Schichtdicke ab 5 cm bleiben länger unkrautfrei – dünnere Lagen erwärmen sich schneller und fördern Keimung.

Fazit

Unkrautfreie Pflaster- und Steinflächen sind kein Zufall, sondern das Ergebnis systematischer Pflege. Entscheidend ist die Kombination aus richtiger Fugenfüllung, regelmässiger Reinigung und angepasster Bauweise. Mechanische und thermische Verfahren ersetzen chemische Mittel vollständig – umweltfreundlich, sicher und effektiv.

Wer die Pflege in den Jahresverlauf integriert, hält Einfahrt, Terrasse und Gehwege dauerhaft gepflegt und widerstandsfähig gegen neues Wachstum.

 

Quelle: hometipp.ch-Redaktion
Bildquellen: Bild 1: => Symbolbild © swiftimages/shutterstock.com; Bild 2: => Symbolbild © Hennie Loef/shutterstock.com

Publireportagen

Empfehlungen

MEHR LESEN