So können sich Wohnungsbesitzer im Katastrophenfall selbst helfen

Die Abstellkammer, die unter Wasser steht, Schimmel hinter dem Kleiderschrank, eine halbe Ameisenkolonie in der Küche – auch die eigene Wohnung kann zum Schauplatz wahrer Katastrophen werden. Dass das Unglück dabei völlig unerwartet zuschlägt, ist zudem auch noch sehr wahrscheinlich.

Bevor aber der Nachbar aus dem Bett geklingelt oder vorschnell ein Handwerker gerufen wird, gibt es einige Tipps, wie sich Wohnungsbesitzer im Katastrophenfall selbst helfen können. Für die häufigsten Katastrophen in den eigenen vier Wänden weiss Ferdinand Seulen, Geschäftsführer von blauarbeit.de, schnellen Rat.

Katastrophe Nr. 1: Wasser in der Wohnung


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Eine der häufigsten Ursachen für Schäden im Haushalt ist aus kaputten Rohren oder defekten Geräten austretendes Wasser. Gründe dafür gibt es viele. Sei es durch einen Defekt der Waschmaschine, des Geschirrspülers oder durch Verschleiss von Rohren. Einmal ausgelaufen, droht schnell die Katastrophe. Wird ein Wasserleck bemerkt, gilt es zunächst Ruhe zu bewahren. Es ist besonders wichtig, als erstes die Stromzufuhr am Sicherungsschalter zu unterbrechen. Dann wird das Wasser im Haus am Absperrhahn abgestellt.

Treten hierbei Probleme auf, muss auch der Hauptwasserhahn zugedreht werden. Im nächsten Schritt wird das ausgeflossene Wasser beseitigt. Je nach Menge kann ein Eimer und Lappen, ein Nasssauger oder, wenn vorhanden, sogar eine Pumpe genutzt werden. Ist die Menge des ausgetretenen Wassers aber zu gross, um sie eigenständig zu beseitigen, ist eine Gebäudetrocknungsfirma oder sogar die Feuerwehr zu rufen. Wenn Nachbarn von dem Wasserschaden betroffen sind, müssen diese ebenfalls über das Unglück informiert werden. Nicht vergessen: Sowohl von dem Schaden als auch während und nach der Beseitigung sollten Fotos für die Hausratsversicherung gemacht werden.

Katastrophe Nr. 2: Verstopfte Rohre


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Gründe für verstopfte Rohre gibt es viele. Zu den häufigsten zählen Verschleiss und Ablagerungen durch Urin, Kalk, Essensreste oder gar Wurzeln, die durch Gummidichtungen wachsen. Sobald ein Rohrbruch oder eine Verstopfung bemerkt wird, sollte der genauen Ursache auf den Grund gegangen werden. Um welche der oben genannten handelt es sich? Bei einer Verstopfung von Rohren bietet sich als erste Möglichkeit ein Pümpel an. Weiterhin besteht die Möglichkeit, eine Rohrreinigungsspirale zu nutzen. Diese zerkleinert die Reste und Dreck in den Rohren. Bei leichten Rohrverstopfungen können auch Rohrreiniger oder Hausmittel wie heisses Wasser, Soda, Natrium oder Cola helfen. Ist das Problem jedoch hartnäckiger und kann weder durch Pümpel noch Rohrreinigungsspirale gelöst werden, ist ein Klempner zu benachrichtigen.

Katastrophe Nr. 3: Das Licht ist aus


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Auch für technische Probleme im Haushalt gibt es verschiedene Gründe. Von veralteten Leitungen, falsch verlegten Kabeln, bis hin zu Fehlern in der Montage elektrischer Geräte. Grundsätzlich gilt: bei Elektrik ist Vorsicht geboten! Sollte der Strom in einem bestimmten Bereich ausfallen, kann dies auch an einer Überlastung des Stromkreises liegen. In diesem Fall ist die Sicherung des jeweiligen Raumes im Sicherungskasten wieder anzustellen. Bei häufigen Überspannungen des Stromkreises ist es möglich, dass zu viele elektrische Geräte an dem Stromkreis angeschlossen oder die elektrischen Leitungen veraltet sind. Letztere müssen dann von einem Elektriker ausgewechselt werden. In einem Mietobjekt sollte vorher die Kostenfrage mit dem Vermieter geklärt und schriftlich festgehalten werden. Um diesem Aufwand vorzubeugen, sollte man sich vor dem Einzug über den Zustand der Elektrik informieren, um mögliche Absprachen zur Verbesserung zu treffen.

Katastrophe Nr. 4: Wenn das Wetter verrücktspielt


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Beschädigte Autos oder Dächer sind in vielen Fällen die Folgen eines Unwetters. Die entstandenen Schäden sind dabei oftmals zu gross, um sie durch geschicktes Heimwerken zu beheben. Allerdings kann eine gute Vorsorge den grössten Schaden vermeiden. Sofern ein Sturm angekündigt wurde, ist es ratsam, alle losen Gegenstände, auch Pflanzen, auf Balkon oder im Garten zu sichern. Bei Hagel sind Türen und Fenster geschlossen zu halten, selbiges gilt für Rollläden und Fensterläden. Das Auto sollte in einer Garage, unter eine Brücke oder Ähnlichem untergestellt werden. Ist das nicht möglich, kann eine gut befestigte Decke oder Plane das Auto schützen. Die durch Sturm und Hagel entstandenen Schäden sind schnellstmöglich inklusive aussagekräftiger Fotos der Versicherung zu melden. Dellen im Auto, kaputte Scheiben oder lose Dachziegel lassen sich nur von einem Profi reparieren, da bei kleinen Fehlern oder Ungenauigkeit bereits schwerwiegende längerfristige Schäden entstehen können.

Katastrophe Nr. 5: Insektenplage


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Ameisenbefall oder Bettwanzenplage – in vielen Haushalten tummeln sich Insekten, die aber, wenn sie sich zu wohl im Haus fühlen und sich vermehren, schnell zur Katastrophe werden können. Bei Silberfischen sind neben Köderdosen und Klebefallen auch einige Hausmittel wirksam. Mit einer Mischung von Zucker und Backpulver, die in die von Silberfischen befallenen Ritzen gestreut wird, lassen sich die Tierchen beseitigen. Natronhaltiges Backpulver eignet sich ebenfalls für das Entfernen von Ameisen im Haushalt. Dafür muss es in einem 1:1 Verhältnis mit Puderzucker gemischt werden. Dieser verleitet die kleinen Plagegeister zum Fressen der für sie schädlichen Mischung. Beim Grillen lassen sich Ameisen durch Babypuder oder Kreide fernhalten.

Einfach einen Kreis um den Grilltisch zeichnen und die Insekten bleiben fern. Bei einem enormen Bettwanzenbefall helfen einfache Hausmittel leider nicht. Die befallene Wäsche muss bei mindestens 60°C gewaschen und bei circa 55°C im Trockner oder in der prallen Sonne trocknen. Ersatzweise ist auch Einfrieren bei -18°C möglich. Besteht das Problem auch nach Anwendung eines Anti-Bettwanzensprays, sollte ein Kammerjäger hinzugezogen werden, der den Tierchen endgültig den Garaus macht.

Katastrophe Nr. 6: Hausschwamm und Schimmel


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Nicht nur Insekten, sondern auch Pilze können im Haushalt Schaden anrichten. Der Hausschwamm breitet sich durch Feuchtigkeit im Holz, aber auch am Mauerwerk aus und kann dieses komplett zerstören. Zu erkennen ist er an dunkelbraunen Verfärbungen sowie dem charakteristischen Zerfall des Holzes in kleine Würfel. Ist Hausschwamm so tief eingedrungen, ist es meist zu spät. Das gesamte betroffene Holz muss nun behandelt werden. Aus diesem Grund sollte hier ein Sanierungsfachmann gerufen werden. Auch Schimmelpilz ist meist nicht leicht zu entfernen. Vor der Entfernung des Schimmels sollte der Grund für den Befall und somit das tatsächliche Ausmass ausfindig gemacht werden. Handelt es sich um einen leichten Schimmelbefall, kann dieser mit Alkohol abgetupft und dann gut getrocknet werden. Sollte der Befall grösser als ein halber Quadratmeter sein und tief in die Wand oder den Boden reichen, müssen die betroffenen Stellen von einer Sanierungsfirma behandelt werden. Wird der Schimmel nicht vollständig entfernt, breitet er sich weiter aus.

 

Quelle: Blauarbeit / Mashup Communications
Titelbild: Robert Kneschke – shutterstock.com

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