Für gesunden Schlaf: Bettmilben beseitigen

Ihre Existenz bemerkt man meist nur als Allergiker. Doch auch scheinbar gesunde Menschen sollten darauf achten, sie nicht unnötig zu züchten: Bettmilben.

Früher, zu Omas Zeiten, schüttelte noch jeder sein Bett aus dem offenen Fenster auf und liess es dort einfach eine Weile liegen. Man kennt den Anblick noch aus alten Filmen, wenn rotkarierte Bettdecken aus Holzhäusern hingen und es hatte immer etwas sehr Gemütliches.

Dieses Bild ist in unserem heutigen Alltag vollkommen verschwunden. Die Tradition hatte den Vorteil, dass die Betten komplett auslüfteten und die Federn – denn es waren ja meist Federbetten – wieder schön duftig wurden. Am Abend konnte man sich dann in ein kuschelig aufgepolstertes Bett legen.

Heute hängt, auch wer Federbetten hat,  sie morgens nicht mehr zum Fenster heraus. Kaum jemand hat so viel Platz. Zudem empfindet man es heute als unhygienisch, schliesslich hängt ja ein Teil des Bettes über den Rand und zuguterletzt ist es schlichtweg auch zu privat.

Früher schlief man wesentlich besser und es gab kaum Allergien, ausgelöst durch Hausstaubmilben: Weil man die Bettwäsche täglich aus dem Fenster hängen liess!

Bettmilben mögen das feuchtwarme Klima nach einigen Stunden Schlaf im Bett, aber ganz und gar kein helles Licht und frische Luft.

Effektive Massnahmen gegen Bettmilben

Milbe ist nicht gleich Milbe. Nicht nur die Bettmilbe kann uns gesundheitlich plagen, natürlich auch die Grasmilben, die besonders kleine Kinder ärgern, die gerne im Gras spielen.

Daher reden wir hier immer von Bettmilben, nicht einfach nur von Milben. Die Spinnentiere sind so klein, dass man sie mit dem blossen Auge nicht sehen kann. Nur unter dem Mikroskop. Sie ernähren sich von den menschlichen Hautschuppen. Anders als die Grasmilben stechen sie uns nicht, sondern lassen uns eigentlich in Ruhe, wären da nicht die allergischen Beschwerden.

Eine Hausstauballergie äussert sich in vielerlei Beschwerden, die man oft gar nicht direkt erkennt: Atembeschwerden, Hautprobleme, schlechter Schlaf, häufiger Harndrang. Wenn der Körper allergisch reagiert, fühlt er sich unwohl und das äussert sich recht verschieden.

Die Bettmilben heissen zwar Hausstaubmilben, aber Probleme machen sie vor allem im Bettzeug, wo sich gar nicht so viel Staub ansammelt. Man findet sie eigentlich in allen Textilien, die von Menschen genutzt werden: Vorhänge, Teppiche, Zierdecken, aber natürlich auch die heiss geliebten Kuscheltiere der Kinder.


Hausstaubmilben kann man mit dem blossen Auge nicht sehen (Bild: tommaso79 – shutterstock.com)

Die einfachsten und naheliegendsten Tipps, sie zu bekämpfen, sind:

  • Bettzeug häufig wechseln! Gönnen Sie sich wenigstens 1 x pro Woche neue Bettwäsche. Die Bettwäsche sollte bei 60 Grad gewaschen werden. Darunter leben die Bettmilben fröhlich weiter.
  • Machen Sie morgens erst spät das Bett! Leider müssen wir uns abgewöhnen, das Bett früh zu machen um einen ordentlichen Anblick zu haben. Das freut nur die Bettmilben! Je besser das Bettzeug auslüften kann, umso ungemütlicher wird es für die kleinen Tierchen. Am besten bei offenem Fenster das aufgeschüttelte Bett liegen lassen.
  • Die Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer sollte ebenfalls eher niedrig sein. Das kann man mit entsprechenden Geräten kontrollieren. Auch sollte es nicht zu warm sein. Bettmilben mögen es feucht und warm.
  • Banal, aber effektiv: Das Schlafzimmer plus die Wohnung häufig staubsaugen. Allergiker können sich dafür Spezialgeräte anschaffen. Es gibt extra Milbensauger, die die Tiere erst anlocken und dann aufsaugen. Dazu haben sie UV-Strahler, die die Milben abtöten. Ein Mikrofilter sorgt dafür, dass die Milben im Gerät bleiben.
  • Halten Sie auch den Rest der Wohnung möglichst staubfrei, wenn sie Allergiker sind. Das bedeutet, viele freie Flächen schaffen und alles luftig halten. Das ist nicht jedermanns Geschmack, aber für geplagte Allergiker wirklich das Beste.
  • Kuscheltiere sollten regelmässig für 24 h in den die Kühltruhe gelegt werden. Das gilt auch für Deko Kuscheltiere von Erwachsenen.
  • Matratzen wechseln: Die meisten wechseln ihre Matratze heute sowieso häufiger, weil sie durchgelegen ist oder unbequem. Allgemein gilt, nach 7 Jahren sollte schon eine neue her. Auch hier gibt es natürlich Modelle, die es den Bettmilben sehr ungemütlich machen.
  • Für Hausstauballergiker gibt es eine Vielzahl an Produkten, die sie anwenden können, wie extra Bettbezüge, die noch unter der Bettwäsche aufgezogen werden. Sie sind milbendicht.
  • Milbenspray ist ein bereits bekanntes Produkt, das man all 4-6 Wochen anwenden kann.

Das Bett morgens ruhig aufgeschüttelt eine Weile lang liegen lassen. (Bild: Yuttana Jaowattana – shutterstock.com)

Weitere Tricks für Fortgeschrittene Milbenbekämpfer

Da man Bettmilben nie ganz los wird, schreiten Haustauballergiker natürlich zu noch ausgedehnteren Methoden.

  • Wechseln Sie die Seiten der Matratzen, also die Rückseite mit der Vorderseite oder das Fussteil mit dem Kopfteil!
  • Stellen Sie die Matratze auch mal zum Lüften auf, bei offenem Fenster und hellem Licht!
  • Matratzen kann man auch professionell reinigen lassen.
  • Mischen Sie sich ein eigenes Anti-Milbenspray aus 100 ml 40 % igem Alkohol, 100 ml abgekochtem Wasser und 25 Tropfen Teebaumöl. Damit einmal im Monat Bett und Matratze besprühen.
  • Das Kopfkissen auch mal in die Tiefkühltruhe legen.

Hausstauballergiker müssen ihre Matratzen absaugen. (Bild: ratchat – shutterstock.com)

Matratzen kann man häufiger wenden. (Bild: evrymmnt – shutterstock.com)

Symptome für gesundheitliche Probleme wegen Bettmilben

Es sind noch nicht mal die Tiere selbst, die die menschliche Gesundheit plagen, sondern ihr Kot, der sich im Staub sammelt und den wir dann einatmen.

Wer nicht gut schläft oder morgens verquollen aufwacht, sollte prüfen, ob nicht eine Allergie vorliegt. Das sind die häufigsten Symptome einer Haustaubmilbenallergie:

  • Asthma
  • Atembeschwerden allgemein
  • Gerötete, juckende Augen
  • Verstopfte und laufende Nase
  • Häufiges Niesen
  • Husten
  • Halsschmerzen
  • Lautes, schweres Atmen
  • Neurodermitis
  • Schlafprobleme allgemein

Bettmilben verursachen Atembeschwerden. (Bild: chalermphon_tiam – shutterstock.com)

Hat man eines dieser Symptome im Zusammenhang mit dem Aufenthalt in der eigenen Wohnung, so liegt es nah, dass es der eigene Hausstaub ist oder das eigene Bett, die einen krank machen.

Neben den bereits beschriebenen Hygienemassnahmen, helfen natürlich auch diverse Therapien.

Was sind Bettmilben eigentlich?


Hausstaubmilen gehören zur Gattung der Spinnentiere mit acht Beinen. (Bild: peterschreiber.media – shutterstock.com)

Bettmilben gehören zur Gattung der Spinnentiere. Sie sind allerdings viel kleiner, 0,04 cm gross ca. Es gibt insgesamt 50.000 verschiedene Milbenarten auf der Erde.

Wie Spinnen haben sie acht Beine und dazu aber bis zu fünf Augen. Merkwürdigerweise ernähren sie sich am liebsten von menschlichen Hautschuppen und winzigen Pilzsporen. Da der Mensch jeden Tag Hautschuppen verliert, sind die Betten Schlemmerparadiese für die Tiere.

Neben der Nahrungsquelle freuen sie sich über das Klima im Bett: Warm, feucht und dunkel. Ja, auch helles UV-Licht mögen sie nicht! Wieder ein Grund, warum es damals so schlau war, die Betten morgens aus dem Fenster zu hängen. Die Stoffbezüge der Betten, aber auch andere Textilien, bieten leider ideale Rückzugsorte für krankmachende Bettmilben.



 

Titelbild: TuiPhotoEngineer – shutterstock.com

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J. Florence Pompe hat Germanistik und Pädagogik studiert und ist seit 2010 hauptberufliche Texterin. Spezialisiert auf das Arbeiten mit Wordpress, führt sie mit Freuden mehrere eigene Blogs und Magazine.

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