Schränke mit Klebefolien verschönern und restaurieren

Viele haben alte Schränke im Haus oder der Wohnung, die sie nicht mehr schön und passend finden. Zum Wegwerfen sind sie aber auch zu schade. Moderne Klebefolien geben alten Schränken ein ganz neues Gesicht!

Oft schnell erledigt – mit Klebefolien hat man weniger Arbeit und Aufwand als mit Lackieren.

Auf diese Idee kommt man oft gar nicht, ausser man hat es bei Freunden schon mal gesehen: Schränke, Kommoden, Türen einfach mit einer schicken Möbelfolie bekleben, ist eine tolle Alternative zu aufwendigem Restaurieren. Vor allem auch für alle geeignet, die zuhause gar nicht die Möglichkeit haben, einen Schrank abzuschleifen, zu lasieren, zu lackieren etc. Nicht jeder hat einen Hobbykeller oder Garten, in dem man solche Arbeiten gut erledigen kann.


Alte Schränke neu zu streichen ist aufwendiger als Laien denken. (Bild: Miriam Doerr Martin Frommherz – shutterstock.com)

Mit Klebefolien lassen sich optisch ganz neue Möbel zaubern, Mutige wagen sich sogar an ganze Küchen und verpassen ihrer alten, sattgesehenen Front einfach ein komplett neues Erscheinungsbild. Und es gibt so viele Variationen an Möbelfolien, dass jeder Wunsch erfüllt werden kann.

Nicht nur die unifarbenen Folien sind interessant, sondern natürlich gibt es inzwischen Fotofolien und Muster oder kindgerechte Motive. Im Nu wird das Jugendzimmer cool, wenn der langweilige alte Kleiderschrank mit solch einer Folie aufgepimpt wird!

Und das Beste ist: Der Nachwuchs kann mitarbeiten und lernt bei dieser Tätigkeit gleich eine Menge fürs Leben, nämlich: 1. dass alte Dinge geschätzt und gebraucht werden, 2. die eigene Kreativität die schönsten Sachen zaubert, 3. handwerkliche Fähigkeiten wie genaues Messen und Zuschneiden, Folieren, Rakeln und genaues Arbeiten.

Solche Arbeiten können viel Spaß machen und so weckt man im Nachwuchs vielleicht ungeahnte Talente. Schliesslich wird manchmal auch ein Hobby daraus und eine solche Restaurierungsarbeit kann für Freunden und Bekannten angeboten werden.


Schrankfolien gibt es in allen möglichen Farben und Dessins. (Bild: Andrey_Peterburg – shutterstock.com)

Riesen Auswahl an Klebefolien – die Qual der Wahl

Meist bestellt man solche Klebefolien im Internet, denn hier gibt es die grösste Auswahl, allerdings nicht die Möglichkeit, die Folie anzufassen und zu prüfen. Vor dem Bestellen am betsen sich wirklich Zeit nehmen und prüfen, welche Folie gut passen könnte. Nicht immer lassen sich die Folien gut zurückschicken, etwa, wenn sie zugeschnitten bestellt wurden.

Oft gibt es aber auch einfach Folie von der  Rolle in bestimmter Länge, die man eh selbst zuschneiden muss, dann ist ein Umtausch auch kein Problem.

Genau überlegen sollte man sich vor dem Kauf, ob die Folie ganz glatt sein soll oder leicht strukturiert. Solche, die eine kleine Holzmaserung haben, passen oft viel besser zur Holzoptik des Schrankes. Bei Küchenfronten dagegen sehen ganz glatte Folien wieder besser aus und lassen sich leichter putzen.

Fotomotive sind natürlich sehr reizvoll, können einen Raum aber sehr unruhig wirken lassen. Sie passen nur, wenn sie im Raum wirklich gut zur Geltung kommen können. Also beispielsweise für ein weiss eingerichtetes Schlafzimmer.  Entweder komplett eine Schrankwand oder immer nur abwechselnd eine Schranktüre, was sehr lebendig wirkt.

Es ist allgemein schön, wenn noch einiges vom überklebten Möbelstück sehen zu lassen, vorausgesetzt es gefällt einem noch. Kann man es im  Grunde gar nicht mehr sehen, ist es kein Problem, einfach alle Flächen zu überkleben – und es entsteht ein völlig neues Stück! Das geht allerdings nur gut, wenn der Schrank oder die Kommode nur glatte Flächen hat.

Antike Schränkchen mit Schnitzereien und Wölbungen oder Knäufen lassen sich natürlich nur an den glatten Flächen leicht bekleben. An den verzierten Stellen würde die Folie Blasen werfen und sich verziehen. In solchen Fällen ist Streichen schon die bessere Alternative!

Allgemein ist es gut, im Eifer der Freude über all die tollen Möglichkeiten sich etwas zu bremsen und lieber eine unauffällige Folie wählen, denn schon eine andere Farbe im Raum fällt total auf.


Glasflächen mit Folie blickdicht machen. (Bild: 3element – shutterstock.com)

Schillernde Regenbogenfolie ist etwas fürs Jugendzimmer. (Bild: Omeris – shutterstock.com)

Dunkle Möbel aufhellen – endlich mehr Licht im Raum

Unglaublich einfach, aber effektiv ist es, Schränke, die einem zu dunkel wirken, mit weisser Folie zu bekleben. Schon bei hellen Kiefermöbeln hat das einen tollen Effekt! Ein grosser Schlafzimmerschrank mit langen Türen, der eh eine ganze Wandseite einnimmt, gewinnt an Freundlichkeit und öffnet optisch den Raum, wenn man abwechselnd eine Türe mit weisser Folie beklebt.

Schränke und Kommoden, die unterteilt sind, in verschiedene Bereiche, kann man sogar bunt bekleben. Wenn es helle Farben sind, hat man wieder eine aufhellende Wirkung für den ganzen Raum.  Lässt man hier noch Holz durscheinen und beklebt nicht alles, wirkt der Raum heller, bleibt aber auch behaglich und strahlt weniger Kühle und Sterilität aus wie ein komplett weiss eingerichtetes Zimmer.

Weiss als Folie ist daher die beste Wahl für alle dunklen Ecken in der Wohnung und in Räumen. Es fällt auch kaum auf. Gäste bemerken die Folie meist gar nicht. So lassen sich bestimmte Bereiche in der Wohnung mit Weiss auch optisch öffnen.

Langweilige Möbel aufpeppen

Manchmal ist es so, dass die Einrichtung langweilig wirkt, aber nicht alles umgestellt oder neu gekauft werden kann. Nicht jeder kommt auf die Idee, einfach nur die Schränke neu zu gestalten. Sie stehen meist einfach da, wie für die Ewigkeit und man denkt, sie müssten so bleiben, bis sie entsorgt werden. Stimmt aber nicht! Wer sich sattgesehen hat an seinen alten Schränken und Kommoden, kann doch ruhig experimentieren. Klebefolie lässt sich ja auch wieder entfernen!

Oft sind moderne Schränke sowieso schlicht gearbeitet. Sie müssen praktisch, unauffällig und funktional sein. Dennoch bestimmen sie das Raumbild. Wenn man an Sofa, Tisch und anderen Möbeln nichts ändern möchte, lohnt ein Blick auf die Schranktüren. Wie würde der alte Schrank wirken mit einer marmorierten Front? Mit einem Blumenmuster, einem künstlerischen Motiv oder einer Landschaft?

Der ganze Raum wird durch kleinen Details neu belebt, strahlt neue Behaglichkeit und vor allem Inspiration aus. Wer noch Scheu hat, sich an Schränke zu wagen, der kann die Folien auch erstmal bei Türen versuchen. Türposter und Türfolien gibt es ja schon lange. Ein schönes Fotomotiv für die Tür bestimmt das Raumbild nicht so sehr, wie ein Schrank und man kann testen ob einem solch eine Gestaltung gut gefällt.


Jede Schublade anders bekleben -warum nicht? (Bild: Tanhauzer – shutterstock.com)

Wer von Marmorflächen in der Küche träumt, kann sich diese auch einfach kleben! (Bild: Image_Flow – shutterstock.com)

Im Kinderzimmer wirken einfache Schränke bunt beklebt, sehr schön. (Bild: Photographee.eu – shutterstock.com)

Rakeln und Kleben – bitte nicht huddeln!

Hat man sich entschieden und geht mit Freuden ans Werk – dann bitte nicht huddeln. Ganz wichtig ist, sich bei den Massen der zu beklebenden Fläche nicht zu vertun und vor allem beim Zuschnitt. Das geschieht leider sehr schnell. Hier immer zwei Mal messen und noch mal prüfen. Dann auch darauf achten, von welcher Seite aus die Folie geklebt werden soll, also wie der Verlauf des Musters ist.

Erwischt man die falsche Seite der Folie, also vertauscht oben und unten, so wird das Kleben viel schwieriger und es entstehen Falten und Bläschen, die nicht immer noch gut entfernt werden können.

Anfangs braucht man etwas Übung und muss sich in diese Arbeit etwas „hineinfriemeln“. Schnell wird aber klar, mit welcher Methode, es am wenigsten Falten gibt. Etwa, wenn immer ca. 10 cm der Folie aufgerollt werden und diese schnell über die ganze Breite glattgestrichen. Manchmal ist es am besten mit einem Tuch alles zu verstreichen, manchmal mit der Hand.

Der Rakel, der meist mitgeliefert wird, wird gar nicht immer gebraucht. Es kommt auf die Eigenschaften der Folie an. Die modernen Folien haben allerdings die gute Eigenschaft, dass sie sich nach dem Kleben noch verändern – sie legen sich regelrecht der  Fläche an. Daher ist es heute viel einfacher Möbel zu bekleben als früher. Einige Folien soll man mit dem Föhn etwas erhitzen, so legen sie sich sogar gut über die Kanten von Schubladen, weil der Kleber sich auflöst oder die Folie sich dehnt. So lassen sich diffizile Ecken und Übergänge etwa in der Küche gut bearbeiten,

In jedem Fall sollte ein ungeübter Kleber vorher mehrere Anleitungen auf Youtube ansehen um die Tricks und Kniffe zu lernen und Anfängerfehler gleich zu vermeiden! Dann hat man schnell Freude an völlig neu aussehenden Möbelstücken und vor allem gar nicht viel Geld ausgegeben.

 



 

Titelbild: Africa Studio – shutterstock.com

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Mehr zu J. Florence Pompe

J. Florence Pompe hat Germanistik und Pädagogik studiert und ist seit 2010 hauptberufliche Texterin. Spezialisiert auf das Arbeiten mit Wordpress, führt sie mit Freuden mehrere eigene Blogs und Magazine.

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